Zimmerecken gestalten: 3 Tipps und Ideen für vermeintliche Platzverschwender
Freie Fläche ist bei der Wohnungssuche ein begehrtes Gut. Der Grundriss soll für die meisten Menschen idealerweise so wenig Ecken aufweisen wie möglich, denn diese gelten gemeinhin als verschwendeter Platz. In die Ecke wird ganz nach altertümlicher Schultradition das verbannt, was Scherereien verursacht oder nicht gesehen werden soll. Zwar gilt das in manchen Fällen tatsächlich, wenn ein besonderer Wert auf freistehende Möbelstücke gelegt wird, doch meistens lässt sich aus den Zimmerecken mehr machen, als ihr Ruf vermuten lässt.
In diesem Ratgeber bieten wir Ihnen Ideen und Vorschläge, was Sie aus und mit Ihren Zimmerecken machen können. Denn ob angepasste Möbelstücke oder eigene Deko – die Zimmerecke zu gestalten kann einen Raum überraschend aufwerten.
Inhaltsverzeichnis
1. Eingepasste Möbelstücke können die Zimmerecke in den Fokus rücken
Die Zimmerecke liegt in der Regel weit von dem Hauptfokuspunkt des Raumes entfernt. Doch eine Anpassung der Möbel ist dazu in der Lage, nicht nur den optischen Fokus mehr auf den Raum zu verteilen. Durch das richtige Möbelstück wird die vormals abgeschiedene Ecke hin zum Zimmer geöffnet. Sie ist dadurch sowohl besser nutzbar als auch mehr für die harmonische Gesamtgestaltung des Zimmers relevant.
» Mehr Informationen1.1. 90°-Eckmöbel integrieren die Ecke in den Raum
Ein Ecksofa im Wohnzimmer oder eine Eckbank im Esszimmer rücken eine Zimmerecke direkt in den Mittelpunkt eines Raumes.
Besonders im Wohnzimmer und im Esszimmer ist der tägliche Aufenthalt oft überdurchschnittlich hoch. Die Zimmer sind der Sammel- und Mittelpunkt einer Wohnung. Dadurch ist es besonders wichtig, ihre Fläche bestmöglich auszunutzen. Für gewöhnliche 90°-Ecken gibt es dabei eine Vielzahl an Möbeln, die mit der Einpassung als Hauptaugenmerk entworfen wurden.
Das Vorzeigemodell ist hier das Ecksofa. Durch die Größe und die Sonderstellung des Möbels als Anlaufpunkt wird eine Ecke quasi vollständig aufgehoben. Ein Couch Ecksofa hat den Vorteil, dass es auch freistehend im Raum optisch harmonisch ist. Andere Eckmöbel stechen im Gegensatz dazu hervor, wenn sie nicht an dem für sie vorgesehenen Platz stehen. Zudem ist ein Ecksofa ein Vielzweckmöbelstück: mit Freunden Filme schauen, gemütlich entspannen, schlafen und mehr. Die Couch wird immer zum Mittelpunkt, ganz egal wie abseits sie steht.
Eine ähnliche Funktion fällt in der Küche oder dem Esszimmer einer Eckbank zu. Damit wird ein Küchentisch umrahmt und schnell ist ein weiteres Eck ein Kernpunkt des Zimmers.
Doch derartige Möbel sind üblicherweise nur einmal in einer Wohnung vertreten. Wie also all die Zimmerecken gestalten, die nicht zum Hauptfokus eines Raums werden? Bezüglich Möbeln haben Sie hier die Möglichkeit, den Nutzen einer Ecke zu erhöhen. Stauraum gibt es nie genug, und ein Eckregal, ein Schrank oder eine Kommode machen sich sowohl vom Design als auch von der praktischen Anwendung her besonders gut.
Tipp: Ein Regal mit geschwungenen Innenbrettern hebt die visuelle Abgrenzung der Ecke auf. Die gerundete Form integriert das Möbelstück und die Ecke mehr in den Raum.
1.2. Maßgefertigte Möbelstücke lösen das Problem von unüblichen Winkeln
Dabei gibt es für die Maßanfertigungen kaum Grenzen. Die Zeit, in der man aufwändig einen lokalen Schreiner für Sonderaufträge finden musste, sind lange vorbei. Zahlreiche Möbelmanufakturen bieten online Maßanfertigungen an, meist genügt das Ausfüllen eines Formulars mit den abgemessenen Maßen.
2. Freistehende Möbel werten eine Ecke optisch auf
Eine gemütliche Leseecke ist zuhause schnell geschaffen und lässt sich immer weiter dekorieren.
Nicht immer muss Unpassendes auch passend gemacht werden. Gelegentlich bietet es sich an, etwas Platz zu opfern, um einem Möbelstück eine Bühne zu bieten. Dadurch konzentriert sich die gesamte Stimmung des Ecks auf dieses Möbelstück. Mit der richtigen Wahl lässt sich so eine ganze Ecke gemütlich oder stylish verwandeln.
Im Wohnzimmer schafft ein gut platzierter Sessel oder Stuhl eine angenehme Leseecke, was Sie durch passendes Dekorieren noch unterstützen können. Auch ein Hängesessel wird oft als Inbegriff der Gemütlichkeit empfunden. Die Ecke wird hier zum Vorteil, da die Lage abseits des Raummittelpunkts dafür sorgt, dass eine Zufluchtsstelle entstehen kann. Denn der psychologische Effekt, sich für eine Weile aus dem Geschehen zu entfernen, funktioniert nicht, wenn die vermeintliche Zufluchtsstelle im Fokus des Raums liegt.
Sowohl im Schlafzimmer als auch im Flur und Wohnzimmer ist ein kleiner Tisch eine gute Idee, um das darauf platzierte Objekt hervorzuheben. Das ist als Stauraum zwar nicht effizient, verbindet aber nützliche Lagefläche mit elegantem Design, wie etwa bei einem Coffee Table.
3. Tote Ecken lassen sich mit der richtigen Deko beleben
Möbelstücke sind nicht die einzige Möglichkeit, um Zimmerecken zu gestalten. Mit der richtigen Dekoration verschönern sie kahle Ecke dergestalt, dass der Platzverlust in den Hintergrund rückt.
Eine Wandgestaltung mit Bildern belebt etwa das Zimmer und bietet Ihnen endlose Möglichkeiten, Ihren Charakter einzubringen. Die Wanddeko über dem Eck ist nicht nur ein wirksamer, sondern auch ein einfacher optischer Eckenfüller.
Zudem ergibt es viel Sinn, zwei „Platzverschwender“ zu kombinieren. Von der Decke hängende Deko, die mitten im Raum stört und den Raum kleiner macht, ist in der Zimmerecke perfekt aufgehoben.
Pflanzen sind ein wirksames Element, um Zimmerecken zu dekorieren und zu verschönern. Tote Ecken sind damit wortwörtlich belebt.
Das kann zum Beispiel eine im Korb hängende Pflanze sein. Allgemein bieten sich Pflanzen wunderbar als Eckenfüller an. Sie sind nicht nur nützlich als Luftreiniger, auch visuell ist kaum ein anderes Element so vielseitig in der Wohnung einsetzbar. Pflanzen wirken erfrischend, werten andere Designelemente wie kleine Holzhocker auf und bieten nicht nur vitales Grün, sondern eine Vielzahl an bunten Tupfern im Gesamtdesign Ihres Zimmers.
Die letzte der Ideen, wie man Zimmerecken gestalten kann, hebt sich von allen anderen damit ab, dass nicht hinzugefügt, sondern bewusst weggelassen wird. Besonders in einem gefüllten, dekorierten Zimmer ist ein Freiraum sein eigenes Deko-Element. Er fängt den Blick genau dadurch, dass nichts dargestellt wird. Nun, zumindest kein Objekt. Mit der richtigen Farbe für die Wand kann das leere Eck nämlich noch zusätzlich hervorgehoben werden. Und in einem Raum voller visueller Spielmittel bietet eine Leerfläche einen Ruhepunkt, der viel für die Stimmung des Zimmers beitragen kann.