Türen abschleifen und lackieren: So gelingt es
Wer ein etwas in die Jahre gekommenes Haus kauft oder sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr richtig wohlfühlt, sollte sich früher oder später auch um die Türen kümmern. Wie Sie Türen abschleifen, wann dies nötig ist und welche Fallstricke auf dem Weg lauern, erfahren Sie in unserem Artikel. Zusätzlich erhalten Sie Tipps, mit welchen Materialien Sie am besten arbeiten können.
Inhaltsverzeichnis
1. Türen abschleifen – die Art bestimmt über die weiteren Schritte
Bevor Sie die Tür aushängen und damit beginnen, die Tür abzuschleifen, müssen Sie zuerst wissen, um welche Art der Tür es sich handelt.
» Mehr InformationenHaben Sie eine Echtholztür, so ist die Arbeit mit dem Schwingschleifer sowie Schleifpapier unbedenklich. Bei Furnier hingegen beschädigen Sie beim Abschleifen die Furnierschicht, sodass die Tür unbrauchbar wird. Daher sollten Sie Furnier überstreichen.
In diesem Fall sollten Sie also lediglich mit Farbe oder Lack (in aller Regel die bessere Variante) arbeiten, um die schützende Furnierschicht nicht zu beeinträchtigen.
Es ist also grundsätzlich auch möglich, Türen zu streichen, ohne diese vorher zu schleifen. Das Lackieren macht an dieser Stelle jedoch oftmals mehr Sinn, da Lack (unter Umständen mit vorheriger Grundierung) auf fast jeder Oberfläche haftet.
Bestehen die Türrahmen und die Tür hingegen aus Echtholz, so folgen Sie den nächsten Schritten in unserer Anleitung.
Bevor Sie die Aufgabe in Angriff nehmen, seien Sie sich darüber bewusst, dass der Prozess einige Zeit in Anspruch nimmt.
2. Alte Türen abschleifen – erst grob, dann fein
Haben Sie den Zustand der Innentüren geprüft und entschieden, dass sich der Aufwand lohnt, so kann es auch schon losgehen.
Als Erstes hängen Sie die Tür aus und stellen diese beiseite. Wir beschäftigen uns zunächst mit dem vorsichtigen Abschleifen der Türzarge bzw. des Blendrahmens.
Nehmen Sie dazu etwas Schleifpapier zur Hand und rauen Sie die Oberfläche an. Am besten eignet sich zunächst eine mittlere Körnung im Bereich zwischen 60 und 80. Wenn die Farbschicht etwas dicker oder besonders hartnäckig sein sollte, so können Sie auch eine noch gröbere Körnung zwischen 30 und 60 verwenden.
Gehen Sie jedoch behutsam vor und übertreiben Sie es am Anfang nicht, um die Tür nicht zu beschädigen, sondern lediglich die Lack- oder Farbschicht zu beseitigen.
Im Anschluss sollten Sie feines Schleifpapier verwenden. Dieses hat eine Körnung im Bereich zwischen 100 und 200.
Je geringer die Körnungsangabe ist, desto grober ist das Schleifpapier.
Wie die Arbeit in der Praxis aussehen kann, sehen Sie in diesem YouTube- Video:
2.1. Das passende Werkzeug zum Türen abschleifen
Bei Türzargen bzw. einem Blendrahmen arbeiten Sie am besten mit der Hand. Neben dem klassischen Schleifpapier können Sie dabei auf Schleifschwämme, Schleifblöcke oder aber einen Handschleifklotz zurückgreifen. Besonders an Ecken und Kanten eignet sich ein Schleifschwamm, da er sich sehr gut der jeweiligen Ecke anpasst.
Die großen Flächen der Türen können Sie hingegen auch sehr gut mit einem Winkel-, Schwing- oder bzw. Multischleifer abschleifen.
Welche Schleifmaschine Sie verwenden können, hängt entscheidend von der jeweiligen Tür ab. Möchten Sie beispielsweise Türen abschleifen, die lediglich eine glatte Oberfläche aufweisen, so ist es sehr effektiv mit einem Bandschleifer oder einem Schwingschleifer zu arbeiten.
Gibt es hingegen zahlreiche kleinere Ecken oder Rundungen, so greifen Sie zum Deltaschleifer. Mit einem Multischleifer können Sie den jeweils benötigten Aufsatz jederzeit wechseln und müssen nicht auf mehrere Geräte zurückgreifen.
Einige Modelle verfügen über einen Staubfangbeutel sowie einen Staubsaugeranschluss. Ganz ohne Staub geht es allerdings auch bei diesen Varianten nicht.
2.2. Wichtige Tipps beim Abschleifen
Um Lack oder Farbe zu entfernen, Unebenheiten auszugleichen und einen schönen Untergrund zu erreichen, orientieren Sie sich beim Abschleifen von Türen an den folgenden Hinweisen:
- Arbeiten Sie anfangs immer mit etwas wenig Druck. Dies gilt besonders, wenn Sie eine Schleifmaschine nutzen.
- Versuchen Sie alle Stellen gleichmäßig abzuschleifen. Bei Rundungen oder Kanten bedeutet dies, dass Sie teils mehrmals über eine Stelle gehen müssen.
- Schrauben Sie Griffe sowie sonstige Beschläge ab, um jede Stelle zu erreichen.
- Im Anschluss ans Abschleifen, entfernen Sie alle Holzspäne. Nutzen Sie dafür am besten einen Staubsauger sowie im Anschluss einen feuchten Lappen.
Laut einer aktuellen Studie kosten 60 % aller neu verkauften Innentüren weniger als 300 Euro.
3. Türen streichen – so geht es nach dem Feinschliff weiter
Sind die Türen sowie die Rahmen abgeschliffen, folgt der erste Anstrich. Die meisten Heimwerker möchten Ihre Tür lackieren, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erreichen. Alterativ spricht bei einer gut erhaltenen Tür aus Holz auch nichts dagegen, diese lediglich mit einer Lasur zu überziehen, sodass die Holzoptik erhalten bleibt.
Womit Sie letztlich arbeiten, ändert nicht grundsätzlich etwas an der Vorgehensweise. Achten Sie jedoch darauf, eine Lackierrolle bzw. einen passenden Pinsel zu verwenden. In jedem Fall lohnt sich an dieser Stelle der Griff zur etwas teureren Variante, da Sie das ausgefallene und angetrocknete Haar oder die unsaubere Lackierung weit mehr ärgern wird als ein paar Euro mehr für gute Qualität.
Nach einem ersten Anstrich fällt das Ergebnis meist passabel, allerdings noch nicht wie gewünscht aus. Beachten Sie also zunächst die Trocknungszeit und schleifen Sie die Flächen anschließend noch einmal mit feinem oder sogar sehr feinem Schleifpapier kurz an. Nun wischen Sie die Holzreste mit einem feuchten Lappen ab. Auf diese Weise erhöhen Sie die Saugfähigkeit des Materials, sodass der Farbauftrag gleichmäßig wird.
Nun kann der zweite Anstrich erfolgen. Ist dieser zufriedenstellend und die Tür trocken, schrauben Sie alle Elemente wieder an und hängen die Tür ein.
Tipp: Sollten Sie mehrere Türen abschleifen, merken Sie sich, welches Zubehör zu welcher Tür gehört und welche Tür in welchen Raum passt. Minimale Unterschiede können Ihnen ansonsten schnell große Probleme bereiten.
4. Wichtige Fragen und Antworten – FAQs
Kann ich auch nass schleifen?
Ja, grundsätzlich ist dies möglich, jedoch nicht unbedingt notwendig. Möchten Sie allerdings weitestgehend ohne Staub arbeiten, macht diese Methode durchaus Sinn.
In jedem Fall sollten Sie jedoch lediglich beim Feinschliff mit Wasser arbeiten.
Kann ich eine Haustür abschleifen?
Selbstverständlich haben Sie die Möglichkeit, auch eine Haustür oder Fenster aus Holz zu renovieren, indem Sie sie abschleifen und anschließend neu streichen.
Der Aufwand ist allerdings aufgrund des komplizierteren Ausbaus deutlich höher. Zudem sollten Sie auf ein paar regenfreie Tage achten, wenn Sie vorübergehend ohne Haustür auskommen müssen.
Die Alternative, die Haustür ohne Ausbau abzuschleifen, hinterlässt zwar oft weniger gute Ergebnisse, ist allerdings aus praktischer Sicht deutlich leichter zu bewerkstelligen.
Wie hoch sind die Kosten für das Abschleifen sowie das Lackieren einer Tür?
Im Schnitt müssen Sie mit etwa 30 Euro pro Tür rechnen. Der Aufwand unterscheidet sich aufgrund der zahlreichen Türvarianten allerdings teils deutlich.
Kann ich eine Tür auch selbst bauen?
Natürlich haben Sie Möglichkeit, auch eine neue Tür selbst zu gestalten. Neben der passenden Materialauswahl sowie jeder Menge Werkzeug erfordert dies allerdings deutlich mehr handwerkliches Geschick als das bloße Abschleifen von Türen.
Tipp: Hier erfahren Sie, wie Sie Parkett schleifen und versiegeln.
5. Empfehlung der Redaktion: Verwenden Sie einen Multischleifer
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