Strom sparen bei Nachtspeicherheizungen: 6 effektive Tipps

Nachtspeicherheizungen waren vor vielen Jahren eine gute Alternative zu Kohle- und Öl-Öfen. Heute sind sie nur noch Stromfresser. Die Kosten lassen sich aber mit den richtigen Tricks deutlich minimieren. Wir zeigen Ihnen, wie Sie bei einer Nachtspeicherheizung Strom sparen.

Nachdem es für dieses System keine Ermäßigungen mehr gab, stiegen die Steuern pro Kilowattstunde deutlich an. Und damit gehörte günstiger Strom und günstig heizen der Vergangenheit an. Mit aktuell durchschnittlichen Strompreisen von rund 30 Cent pro Kilowattstunde gilt diese Heizungsform heutzutage als völlig überteuert. Zum Vergleich: Gas kostet in etwa 5 bis 6 Cent pro Kilowattstunde (je nach Tarif und Anbieter).

In der Beispielrechnung des Stromrechners der gemeinnützigen Energieberatungsinitiative co2online.de ist der Preisunterschied anschaulich dargestellt. Während die Heizkosten mit einer Nachtspeicherheizung in einem Einfamilienhaus mit 150 qm bei ca. 3.940 Euro liegen, zahlen Familien mit Erdgas nur rund 1.900 Euro, bei Heizöl liegen die Kosten in etwa bei 2.120 Euro. Der Unterschied, den der Stromrechner zutage fördert, ist enorm.

Mit den horrenden Stromkosten müssen Sie aber keinesfalls einfach so leben. Unsere Tipps verraten Ihnen, wie sich mit einer Nachtspeicherheizung Strom sparen und somit Ihre Heizkosten senken können.

2. Auf die richtige Heizungsregelung kommt es an

Tagein tagaus wird die Nachtspeicherheizung benutzt. Die Handgriffe sind routiniert, sodass sich kaum jemand vorstellen kann, dass eine falsche Benutzung zu einem höheren Stromverbrauch führen kann und dass man auch bei einer Nachtspeicherheizung Strom sparen kann. Aber genau so ist es. Um die Temperatur zu regeln gibt zwei Drehknöpfe. Mit dem Einstellrad am Ofen wird eingestellt, wie stark sich das Gerät aufladen soll. Mit dem Rad an der Wand wird festgelegt, wie viel gespeicherte Wärme abgegeben werden soll.

Je höher hier die Temperatur, desto mehr Strom wird verbraucht. Ist dazu auch noch der Lüfter in vollem Gange, überschlägt sich der Stromzähler. Wer eine handgesteuerte Nachtspeicherheizung besitzt, muss darauf achten, dass die Werte alle bestmöglich eingestellt sind. Ein Blick in die Bedienungsanleitung des Gerätes kann hier helfen. Haben Sie keine zur Hand, da Sie zur Miete wohnen, fragen Sie unbedingt beim Vermieter nach den Unterlagen. Diese sind verpflichtet sie Ihnen auszuhändigen.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sie den Wetterbericht beobachten. Nachtspeicherheizungen heizen ungefähr drei Tage nach. Das bedeutet, dass Sie bei gutem Wetter die Heizung vorab ausstellen können. Im Sommer können Sie die Heizung sogar ganz ausstellen. Das allein kann den Verbrauch um sagenhafte 20 Prozent senken. Während der Übergangszeit im Frühling und Herbst sollte sich die Heizung nicht zu stark aufladen und auch der Lüfter sollte nicht ständig anspringen, um die Wärme zu verteilen. Das zieht Strom und treibt Ihre Stromrechnung in die Höhe.

Um einen Defekt am Gerät festzustellen, sollten Sie sich am besten einen Heizungsbauer oder Heizungsinstallateur zur Hilfe holen, der sich das Gerät einmal genauer anschaut und die einzelnen Komponenten genau überprüft. Durch kleine Fehler oder Defekte kann es nämlich durchaus sein, dass der Lüfter unkontrolliert arbeitet oder die Heizung trotz richtiger Einstellungen zu viel aufheizt. Die unscheinbaren Defekte spiegeln sich dann auf Ihrer Stromrechnung wider.

Einen neuen Anbieter zu finden, ist zwar nicht unbedingt einfach, aber auch nicht völlig unmöglich. Unter Stromanbietervergleich.de, dem Kooperationspartner von check24, können Sie beispielsweise ganz einfach die Stromtarife einiger relevanter Anbieter miteinander vergleichen. Wichtig ist, dass sie nachdem Sie Ihre Postleitzahl und Ihren jährlichen Verbrauch eingeben haben, im Filter ein Häkchen bei „Schwachlast / Doppeltarifzähler“ setzen. Nur dann werden Ihnen auch passende Strom Tarife beim Preisvergleich angezeigt.

Im Ratgeber „Nachtstrom“ berichten die Experten sogar, dass es in Einzelfällen sogar sinnvoll und günstiger sein kann, in einen kompletten Tagstromtarif zu wechseln. Hier sollten Sie sich vorab gut informieren und vor allem einen Preisvergleich durchführen.

Tipp 6: Grundlegende Regeln bei Nachtspeicherheizungen

Hier einige grundlegende Regeln, die Sie bei Nachtspeicherheizungen beachten sollten, damit diese effizienter arbeiten und die Stromrechnung nicht explodiert.

➔ Regeln Nr. 1:
Achten Sie darauf, dass die Heizung frei steht und nicht von irgendetwas abgedeckt wird. Das gilt besonders für die Lüftungsgitter.

➔ Regeln Nr. 2:
Halten Sie die Zimmertüren jederzeit geschlossen! So bleibt die Wärme in den geheizten Räumen.

➔ Regel Nr. 3:
Richtiges und regelmäßiges Lüften ist enorm wichtig. Aber nur Stoßlüften, da die Wohnung sonst zu stark auskühlt und somit die Heizung kräftiger arbeiten muss.

➔ Regel Nr. 4:
Schalten Sie das Gebläse nicht ständig ein und aus!

➔ Regel Nr. 5:
Verlassen Sie Ihre Wohnung für längere Zeit, sollten Sie das Thermostat auf 16 Grad schalten.

➔ Regel Nr. 6:
Reinigen Sie regelmäßig den Luftkanal der Heizung.

Wie Sie sehen, gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten zum Heizkosten sparen. Angefangen damit, dass Sie richtig heizen und Ihre Nachtspeicheröfen richtig bedienen, sollten Sie ebenfalls günstige Stromanbieter bevorzugen und im Zweifelsfall Ihren Heizstromtarif wechseln.

Im Eigenheim bietet sich auf lange Sicht gesehen aber eher eine komplette Heizungssanierung an. Wenn Sie Ihre Nachtspeicherheizung ersetzen und auf andere Heizungsarten und eine Alternative zu Nachtspeicheröfen umsteigen und richtig heizen, können Sie sich unabhängig vom Nachtspeicherstrom machen und sogar für eine neue Heizung Förderungen vom Staat bekommen. Eine Heizung neu anzuschaffen, kann sich also lohnen!

7. Weiterführende Literatur zum Thema

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