Darf man Spinat wieder aufwärmen? Was Sie beim Erwärmen beachten sollten
Viele kennen das Problem: Es wurde wieder einmal viel zu viel zubereitet und es bleibt einiges übrig. Jetzt stellt sich die Frage, wie lange bleibt das Essen frisch? Besonders bei Spinat gibt es einiges zu beachten. Wie Sie sich bei Spinat und dessen Erwärmung richtig verhalten, verraten wir Ihnen im folgenden Beitrag. Außerdem erfahren Sie, was bei der Erwärmung von Spinat im schlimmsten Fall passieren kann, was Sie beachten sollten, damit es nicht dazu kommt und ob Kinder besonders gefährdet sind. Darüber hinaus verraten wir Ihnen natürlich, wie Sie Ihren Spinat wieder aufwärmen können.
Inhaltsverzeichnis
1. Wenn Sie Spinat wieder aufwärmen ist Vorsicht geboten
Der Grund für die Problematik beim Spinat erwärmen liegt am Nitrat-Gehalt des Gemüses. Allgemein gilt Nitrat sogar als gesundheitsfördernd, da es die Blutgefäße erweitern und somit auch den Blutdruck senken kann. Durch den Einfluss von verschiedenen Bakterien verwandelt sich das Nitrat in gesundheitsschädigendes Nitrit – und das ist das Problem.
» Mehr InformationenBesagte Bakterien vermehren sich besonders gut bei Zimmertemperatur. Je länger der Spinat bei Zimmertemperatur gelagert wird, umso mehr gesundheitsgefährdendes Nitrit kann sich bilden. Ein hoher Nitrit-Anteil ist giftig und führt bei Erwachsenen im schlimmsten Fall zu Übelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall. Um der Nitrit-Bildung und der Zerstörung von wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen entgegenzuwirken, sollten Sie Ihren Spinat grundsätzlich nicht öfter als einmal nachträglich aufwärmen.
Des Weiteren kann es dazu kommen, dass sich das Nitrit in Kombination mit bestimmten Eiweißabbauprodukten in Nitrosamin verwandelt. Dieses steht wiederum im Verdacht, die Entstehung von Krebserkrankungen zu begünstigen. Diese Eigenschaft gilt allerdings als noch nicht vollständig bewiesen, da diese bislang lediglich in Tierversuchen nachgewiesen wurde.
Im Kühlschrank können Sie Ihren Spinat so lagern, dass Sie ihn auch noch bis zu zwei Tage nach der Zubereitung problemlos erwärmen können, ohne sich um den Nitrat-Gehalt zu sorgen.
2. Wenn Kinder im Haushalt leben, ist bei der Erwärmung von Spinat besondere Vorsicht geboten
Warum ist das warm machen von Spinat bei Kindern besonders Risikobehaftet? Der Grund dafür ist, dass das Immunsystem von Kindern noch nicht vollständig entwickelt ist. Daher reagieren die Kleinsten auf eine hohe Nitratbelastung deutlich stärker, als es bei Erwachsenen der Fall ist. Bereits kleinere Mengen, die für einen Erwachsenen nicht giftig sind, können bei Kindern problematisch sein.
» Mehr InformationenDarf man Spinat für Kinder überhaupt nicht erwärmen? Nein, so dramatisch ist es zum Glück nicht. Allerdings sollten Kinder bis zu einem Alter von drei Jahren generell nicht zu viele nitrathaltige Gemüsearten wie Spinat, Mangold oder Radieschen essen. Anderenfalls droht ein erhöhtes Risiko für eine Nitritvergiftung mit anschließender Blausucht. Da das Immunsystem von Säuglingen besonders schwach ausgeprägt ist und äußerst empfindlich auf Nitrat reagiert, gilt es hier grundsätzlich auf nitrathaltige Nahrungsmittel zu verzichten.
Die Blausucht, auch bekannt als Zyanose, ist eine violette bis bläuliche Verfärbung der Haut, Schleimhäute, Lippen und Fingernägel. Diese tritt aufgrund einer gefährlichen oder sogar lebensbedrohlichen Störung des Organismus auf.
Bei Kindern und Säuglingen gelten somit grundsätzlich strengere Regeln bei dem Umgang mit nitrathaltigem Gemüse wie Spinat, Chinakohl oder Radieschen und dessen Erwärmung.
In der folgdenden Tabelle erhalten Sie einen kleinen Überblick über Lebensmittel und Medikamente, die Nitrat enthalten:
Nitrathaltige Produkte | Beschreibung |
---|---|
Lebensmittel | Zu den nitrathaltigen Lebensmitteln zählen vor allem Blattgemüse wie Spinat, Feldsalat, Kohlgemüse, Wirsing und Rucola sowie Wurzelgemüse wie Radieschen und rote Rüben. |
Medikamente | Medikamente, die Ihre Blutgefäße erweitern und die Durchblutung verbessern, wurden häufig auf Basis von Nitraten hergestellt. Zu diesen Medikamenten zählen beispielsweise Corangin, Pentalong, Corvaton und viele mehr. |
3. So sollten Sie vorgehen, um Spinat richtig zu erwärmen
Um den Nitrat-Gehalt Ihres Spinats von vornherein etwas zu reduzieren, gibt es ein paar Tipps. Da Nitrat wasserlöslich ist, können Sie den Nitrat-Gehalt mit gründlichem Waschen oder Blanchieren bereits etwas senken.
Um der Bildung von Nitrit entgegenzuwirken, sollten Sie Ihren Spinat nach der Zubereitung schnellstmöglich abkühlen. Das können Sie beispielsweise mit einem kühlen Wasserbad bewerkstelligen. Anschließend lagern Sie den Spinat in einer wiederverschließbaren Dose und stellen diesen in Ihren Kühlschrank. Unter einer Temperatur von sieben Grad Celsius ist die Nitrit-Bildung weitestgehend ausgebremst.
Allerdings sollten Sie Ihren Spinat auch im Kühlschrank nicht länger als zwei Tage lagern, bevor Sie ihn wieder erwärmen. Immerhin bildet sich auch während der Zeit im Kühlschrank Nitrit – jedoch viel langsamer als bei Zimmertemperatur. Des Weiteren sollten Sie bei dem Erwärmungsprozess darauf achten, dass Ihr Spinat mindestens zwei Minuten bei 70 Grad Celsius kochen sollte. Das können Sie sowohl mit einer Mikrowelle, als auch mit einem Kochtopf bewerkstelligen.
Hier noch einmal die wichtigsten Punkte für den richtigen Umgang mit Spinat im Überblick:
- Sofortiges Abkühlen und anschließende Lagerung im Kühlschrank
- Spinat maximal zwei Tage im Kühlschrank lagern
- Spinat mindestens für zwei Minuten bei 70 Grad Celsius kochen
Egal, ob Sie gefrorenen Tiefkühlspinat oder frischen Spinat nutzen – bei der Zubereitung gibt es keinerlei Unterschiede. Außerdem lassen sich die Regeln, die bei der nochmaligen Aufwärmung von Spinat gelten, auch bei anderen nitratreichen Gemüsesorten anwenden. So kann man mit Mangold, Grünkohl, Rote Bete, Rucola und Pilzen genauso umgehen, wie mit Spinat.
4. Fisch sollten Sie in Kombination mit erwärmten Spinat besonders meiden
Wie bereits erwähnt, sind für die Umwandlung von Nitrit in das vermutlich krebserregende Nitrosamin bestimmte Eiweißabbauprodukte notwendig – die sogenannten Armine. Besagte Armine sind sowohl in verschiedenen Lebensmitteln, als auch Medikamenten vorhanden. Tatsächlich werden sie aber auch während der Verdauung direkt im Körper gebildet.
Fisch verfügt allerdings über eine besonders große Menge an sekundären Aminen und sollte daher nicht in Kombination mit nochmals erwärmten Spinat gegessen werden. Weiteres nützliches Wissen in Bezug auf Spinat und Ernährung finden Sie hier.
Um bereits gekochten Spinat besonders lang haltbar zu machen, können Sie diesen einfrieren. Damit sich dabei kein Nitrat bilden kann, sollten Sie folgendermaßen vorgehen: Füllen Sie Ihren Spinat in eine verschließbare Kunststoffbox um und kühlen Sie diesen mithilfe eines Wasserbades schnell herunter. Anschließend Beschriften Sie die Box – Inhalt und Einfrierdatum – und legen Sie sie in das Gefrierfach. So können Sie Ihren Spinat bis zu zwölf Monate haltbar machen. An roten, braunen oder weißen Verfärbungen erkennen Sie verdorbenen Spinat.
5. Kochbücher mit leckeren Spinat-Rezepten und mehr
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