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Schlangenbiss: Verhalten beim Biss von einer Giftschlange

Schlangenbiss: Verhalten beim Biss von einer Giftschlange

Schlangen sind nicht umsonst gefürchtete Tiere. Nahezu auf der ganzen Welt gibt es verschiedenen Giftschlangen. Wir verraten Ihnen in diesem Beitrag, welche Giftschlangen es gibt, was in einer solchen Situation zu tun ist und was Sie beim Schlangenbiss auf keinen Fall tun sollten.

1. Giftschlangen sind vor allem in den südlichen Regionen der Welt verbreitet

In Europa läuft man eher selten einer Schlange über den Weg, in wärmeren Regionen und in den Tropen hingegen, sollte man einer Begegnung mit einer Schlange gewappnet sein. Schätzungen zufolge werden jährlich 2,5 Millionen Menschen von einer Schlange gebissen, doch dank wirksamer Gegengifte verlaufen nur 5% der Attacken tödlich. Dennoch ist es von großer Bedeutung zu wissen, wie man im Falle eines Schlangenbisses als Betroffener sowie als Begleitung reagieren sollte.

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1.1. Giftige Schlangen in Australien

Ein sehr begehrtes Reiseziel vieler deutscher Urlauber ist Australien. Doch gerade Backpacker, Weltenbummler und Aussteiger zieht es oftmals in das australische Outback, wo eine Vielzahl von Schlangen heimisch ist. In der folgenden Tabelle finden Sie daher eine Übersicht über die häufigsten Giftschlangen in Australien:

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Schlange Folgen vom Schlangengift Region
Inland Taipan/ Fierce Snape
  • Gilt als giftigste Schlange der Wert
  • Gift ist innerhalb von 30 Minuten tödlich
  • Outback
  • Es handelt sich jedoch um eine sehr scheue Schlangenart, die entsprechend selten anzutreffen ist.
Estern Brown Snake
  • Gift kann tödlich sein.
  • Ostküste
  • Verwandte Art auch an Westküste anzutreffen (Western Brown Snake)
Coastal Taipan
  • Gift kann tödlich sein.
  • Ostküste
  • Versteckt sich oft in Zuckerrohrfeldern
Mainland Common Tiger Snake
  • starke Vergiftungserscheinungen
  • Schlangengift ist erst nach Stunden ohne Behandlung tödlich
  • Südküste
  • Tasmanien
King Brown
  • starke Vergiftungssymptome
  • in der Regel nicht tödlich
  • in ganz Australien
  • Ausnahme: Tasmanien
Lowlands Copperhead
  • Vergiftungssymptome
  • Schlangengift ist nicht tödlich
  • Südaustralien bis Süß-Ost Australien
Death Adder (Todesotter)
  • Schlangenbiss kann lebensgefährlich werden
  • Osten bis hinunter zur Südküste

 Auch viele giftige Spinnen sind in Down Under heimisch. Informieren Sie sich vor dem Urlaub daher unbedingt über giftige Tiere in Australien.

1.2. Giftschlangen in Afrika, Südamerika und Asien

kobra

Kobras sind ungemein gefährlich.

Ebenso gibt es die ein oder andere afrikanische Giftschlange, wie zum Beispiel die schwarze Mamba, die Puffotter oder den Boomslang. Die gefährlichste afrikanische Giftschlange ist ohne Zweifel die schwarze Mamba sie beißt in der Regel gleich mehrere Male zu und Ihr Gift hat tödliche Auswirkungen auf den Körper.

In Mittel- und Südamerika ist auch stets Vorsicht geboten! Dort sind unter anderem die Basilisken-Klapperschlange, die gewöhnliche Lanzenotter sowie der Buschmeister heimisch.

Asien ist vor allem für die giftige Sandrasselotter bekannt. Auf dem zweiten Platz folgt ihr die Kettenviper, die ebenso hochgradig giftig ist.

Inzwischen muss ein Schlangenbiss nicht mehr tödlich sein und eine Vielzahl wirkungsvoller Gegengifte wurde entwickelt. Jedoch sieht sie Realität besonders in ärmeren Regionen der Welt anders aus. Einen Einblick bietet Ihnen dieses Video:

2. Giftige Schlangen in Deutschland: Die Bedrohung ist nicht groß

Doch nicht nur im Ausland kann Ihnen eine Giftschlange begegnen. Auch in Deutschland sind zwei giftige Schlangen zu Hause. Daher sollten Sie sich vor der Aspisviper und der Kreuzotter in Acht nehmen. Beide Giftschlangen sind tagaktiv.

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Die Kreuzotter kann einem auf Wiesen, in Mooren und in Wäldern begegnen. Aufgrund der verhältnismäßig geringen Giftmenge wird der Kreuzotter-Biss in der Regel nur für Kinder und alte Menschen zu einer größeren Gefahr. Die Aspisviper trifft man indes jedoch nur im Südschwarzwald an. Diese Schlangenart bevorzugt warm-trockene und steinige Biotope.

Gut zu wissen
Blindschleichen werden oft fälschlicherweise zu der Familie der Schlangen gezählt – jedoch gehört Sie eigentlich zu den Echsen. Blindschleichen sind nicht giftig.

2.1. Der Mythos zum Ringelnatter-Biss

So manch einer fürchtet sich auch vor der vermeintlich gefährlichen Ringelnatter. Jedoch geht von dieser in Deutschland heimischen Schlangenart keine akute Gefahr aus. Viel eher ist diese Spezies für ihr friedfertiges Wesen bekannt. Fühlt sich die Ringelnatter hingegen bedroht, gibt  sie, genauso wie die Schlingnatter, ein übel riechendes Sekret ab. Ansonsten beißen Ringelnattern Menschen nur in äußerst seltenen Fällen. Der Ringelnatter-Biss ist zudem nicht giftig. Die Wunde muss dennoch versorgt werden, sodass sie gut abheilen kann.

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3. Das richtige Verhalten beim Schlangenbiss

Hand mit Schlangenbiss wird verbunden

Leisten Sie sofort erste Hilfe.

Wenn Sie eine Schlange beißt, sollten Sie stets die gleich folgenden Erste-Hilfe-Maßnahmen anwenden. Zwar können auch nicht giftige Arten mit Ihren Zähnen angreifen, jedoch lässt sich im Eifer des Gefechts kaum die Schlangenart genau bestimmen.

Giftige Schlangen beißen in manchen Fällen auch ohne Gift abzugeben. In diesem Fall spricht man von einem „trockenen Biss“. Jedoch kann davon nicht grundlegend ausgegangen werden, weswegen Sie im Falle eines Schlangenbisses besser immer von einer Vergiftung ausgehen und keine Zeit verschwenden sollten.

3.1. Symptome beim Biss einer Giftschlange

Die Symptome eines Schlangenbisses treten meist wenige Sekunden danach ein und können sich vielfältig manifestieren. Zuerst beobachtet man eine Fülle verschiedener Kreislaufreaktionen, wie:

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Auch von einem allergischen Schock ist auszugehen. Neben einem brennen Schmerz an der Wunde, treten bei einem Biss einer Giftschlange auch weitere lokale Anzeichen auf:

  • Rötungen
  • Schwellungen
  • Blutungen
  • schwarze Verfärbungen

Giftige Schlangen arbeiten zumeist mit Nervengiften, die auch im ganzen Körper heftigste Reaktionen verursachen können, wie etwa:

  • Schwellungen auch abseits der Wunde
  • Sehstörungen
  • Lähmungen oder Missempfindungen

Auch innere Blutungen oder großflächige Hautblutungen sind durch eine Beeinflussung der Blutgerinnung durch das Schlangengift möglich.

3.2. Schritt für Schritt: So reagieren Sie bei einem Schlangenbiss

Blaulichtbalken auf einem Notarzteinsatzfahrzeug

Der Arzt weiß, was zu tun ist.

Bei einem Schlangenbiss sind die ersten Minuten die wichtigsten. Verschwenden Sie keine Zeit und warten nicht erst auf heftige Symptome. Diese Schritte sollten Sie sofort einleiten:

1. Weg von der Schlange!

Wurde jemand von einer Schlange gebissen, sollten Sie die Person sofort von der Schlange entfernen und einige Meter weiter an einen sichereren Ort bringen. Hier gelten jedoch die selben Regeln wie sonst bei der ersten Hilfe: Bringen Sie sich nicht selbst unnötig in Gefahr. Ihrer Begleitung ist nicht geholfen, wenn Sie beide an Vergiftungssymptomen leiden und keiner mehr Hilfe beschaffen kann. Versuchen Sie daher auf keinen Fall, die Schlange zu vertreiben oder mit Stöcken, Steinen oder ähnlichen nach ihr zu schlagen oder werfen.

2. Arzt rufen

Sobald die betroffene Person in Sicherheit gebracht wurde, sollten Sie unverzüglich den Notarzt rufen oder eine Dritte Person schicken, um schnell Hilfe zu holen.

3. Den Betroffenen beruhigen

Während Sie auf Hilfe warten, sollten Sie das Opfer vom Schlangenbiss unbedingt beruhigen. Panik, Unruhe und hektische Bewegungen sorgen dafür, dass sich das Gift schneller im Organismus verteilt – auch die Angst allein kann bereits zu einem Kollaps führen.

4. Betroffenes Körperteil tief lagern und oberflächlich reinigen

Lagern Sie das betroffene Körperteil so tief wie möglich, sodass sich das Gift vom Schlangenbiss nicht so schnell im Organismus verteilt.

Sie können es auch oberflächlich reinigen und die Bisswunde mit einem Kugelschreiber markieren. Durch heftige Schwellungen kann es beim eintreffen eines Arztes dazu kommen, dass die Bisswunde kaum erkennbar ist. Durch die Markierung kann schneller geholfen werden.

5. Kleidung und Schmuckstücke entfernen

Um Quetschungen und Atmennot vorzubeugen, sollten Sie im besten Fall, Kleidung und Schmuckstücke des Betroffenen entfernen. Schwellungen können durch das Schlangengift am ganzen Körper auftreten. Inbesondere Ringe und Ketten sollten sofort entfernt werden.

Warten Sie nun auf das Eintreffen des Notarztes. 

3.3. Das sollten Sie auf keinen Fall tun!

Einige Maßnahmen sind Ihnen sicher durch Hörensagen bekannt – jedoch sollten Sie davon, wenn Sie nicht genügend Erfahrungen mit Schlangen haben, unbedingt Abstand nehmen.

Nicht den Schlangenbiss aussaugen

Ein bekannter Mythos ist unter anderem, den Schlangenbiss auszusaugen. Studien haben jedoch bewiesen, dass bei dieser Methode nur ganz geringe Mengen an Gift aus dem Körper entfernt werden können. Eine hilfreiche Maßnahme ist dies auf keinen Fall. Auch die Manipulation der Wunde durch Auswaschen, Quetschen oder Aufschneiden sollte vermieden werden.

Schlange nicht provozieren

Begegnen Sie einer Schlange, sollten Sie von einer Provokation unbedingt absehen. Das Schlagen oder Werfen mit Steinen oder Stöcken ist unbedingt zu vermeiden, wenn Sie nicht selbst gebissen werden wollen.

Sich nicht selbst in Gefahr bringen

Wurde jemand aus Ihrer Reisegruppe von einer Schlange gebissen, sollten Sie sich für eine Beschreibung oder gar Rachegelüste auf keinen Fall selbst in Gefahr bringen. Versuchen Sie daher auf keinen Fall, der Schlange für ein Foto zu nahe zu kommen. Auch der Versuch die Schlange festzuhalten oder zu töten, kann schlecht ausgehen.

4. Eine Schlange als Haustier? Weiterführende Literatur zur Schlangenhaltung

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Bildnachweise: mrjo_7 /AdobeStock, Microgen/AdobeStock, Jörg Hüttenhölscher/AdobeStock
Daniel

Einen Schlangenbiss auszusaugen ist somit das dümmste, was man Anstellen kann. Die meißten Gifte nimmt man sehr viel schneller über die Mundschleimhaut auf, als dass man es ausspucken kann. Daher wäre in dem Falle nicht nur das Bissopfer vergiftet, sondern auch derjenige, der helfen möchte.  Wenn möglich, nach einem Biss ein Foto der Schlange machen, und mit dem Foto direkt zum nächsten Krankenhaus. Das Foto kann bei der Identifizierung der Schlange helfen, und dient somit dem schnelleren finden eines passenden Gegengiftes.

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