Richtig Lüften im Winter: So verhindern Sie Schimmelbildung
Lüften im Winter? Bereits beim Gedanken daran klappern viele mit den Zähnen und es bilden sich in Gedanken Eiszapfen an der Zimmerdecke. Trotzdem ist ein gutes Raumklima auch im Winter unabdingbar, denn außer stickiger Luft droht sonst auch noch Schimmel in der Wohnung. Lesen Sie unsere Tipps und erfahren Sie, wie Sie im Winter richtig Lüften und Heizen und somit Schimmel vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Was versteht man unter richtig Lüften im Winter?
- 2. Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit müssen häufiger gelüftet werden
- 3. Die verschiedenen Möglichkeiten der Lüftungstechnik
- 4. Den Keller richtig lüften - gekippte Fenster sind erlaubt
- 5. Merkblatt für ein besseres Raumklima und sparsames Heizen
- 6. FAQ zum Thema richtig lüften und richtig heizen im Winter
1. Was versteht man unter richtig Lüften im Winter?
Allerspätestens dann, wenn die Fensterscheiben mit Kondenswasser beschlagen sind, ist es höchste Zeit, das Fenster zu öffnen. Egal bei welcher Witterung, es wird empfohlen, drei bis fünf Mal am Tag für maximal zehn Minuten die Fenster zu öffnen und für Luftaustausch zu sorgen.
» Mehr InformationenWährend Fenster und Türen geöffnet sind, sollte die Heizung abgedreht werden, um unnötigen den Verlust von Energie zu vermeiden. Nach dem Aufstehen und vor dem Zubettgehen sollte die Wohnung auf jeden Fall einmal richtig durchgelüftet werden.
Vom Schlafen bei offenem Fenster im Winter wird abgeraten, zumal es mit Heizung eine extreme Energieverschwendung ist und ohne Heizung ungesund. Zum richtigen Lüften im Winter wird auch von gekippten Fenstern im Schlafzimmer abgeraten.
Gründe, die für häufigeres Stoßlüften sprechen, sind das Wohnen in mäßig gedämmten Altbauten mit Isolierfenstern, an denen sich Kondenswasser bildet und zu Schimmel am Fenster führt. Außerdem sollten Räume, in denen sich regelmäßig viele Menschen aufhalten, wie z.B. Großraumbüros, häufiger stoßgelüftet werden, um für Frischluft zu sorgen.
2. Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit müssen häufiger gelüftet werden
Wenn man von einem normalen Alltag in einem Vier-Personen-Haushalt ausgeht, dann fallen dort ca. zwölf Liter an Wasserdampf an. Rund einen Liter davon gibt der Mensch an seine Umwelt ab, in der Küche und beim Duschen fallen weitere Liter an.
Beim Duschen wird geraten, die Tür zum Bad zu schließen und anschließend das Fenster zu öffnen oder die Abluftanlage zu betätigen.
Auch nach dem Benutzen der Waschküche sollten Sie diese lüften. Die Gefahr, dass sich Schimmel am Fenster oder am Fensterrahmen bildet, ist hier im Winter besonders hoch.
Richtig Lüften im Winter bedeutet übrigens nicht, bei der Heizung zu sparen, denn kalte Luft kann weniger Wasserdampf aufnehmen als warme. So steigt die Gefahr, dass sich Schimmel in der Wohnung bildet. Wie gefährlich dieser für Ihre Gesundheit werden kann, lesen Sie hier.
Wenn Sie sich bezüglich der Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung unsicher sind, sollten Sie sich ein Hygrometer anschaffen. Mit diesem Messgerät wird die Luftfeuchtigkeit bestimmt.
In den Wohn-, Arbeits- und Schlafräumen ist eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 % ideal. In der Küche rechnet man mit etwa 50 bis 60 %, im Bad fallen 50 bis 7o % Luftfeuchtigkeit an. Werte unter 39 % in den Wohnräumen sind zu niedrig.
3. Die verschiedenen Möglichkeiten der Lüftungstechnik
Um die Wohnung im Winter richtig zu lüften, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
» Mehr InformationenIn dieser Übersicht erfahren Sie, wann welche Methode am besten zum Einsatz kommt.
Lüftungstechnik | Beschreibung |
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Querlüftung |
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Stoßlüftung |
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Dauerlüftung |
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4. Den Keller richtig lüften – gekippte Fenster sind erlaubt
Üblicherweise handelt es sich hierbei um die kältesten Räume des Hauses, da sie nicht beheizt werden. Deshalb dürfen zur Belüftung der Kellerräume auch die Fenster gekippt werden. Da Kellerluft oft feucht und modrig ist, kann sie so nach draußen abziehen, und trockene Winterluft kommt herein.
Vor allem nach 1970 erbaute Häuser mit isolierten Untergeschossen neigen zu feuchten Kellerräumen. Oftmals lässt sich die hohe Luftfeuchtigkeit auch nicht mit dem Lüften des Kellers beseitigen.
Wenn die Räume auch für die Unterbringung von Wäsche oder Trocknern verwendet werden, sollte besonders auf das Keller lüften geachtet werden. Ist der Keller in diesem Fall trotz richtigem Lüften im Winter ständig feucht, muss möglicherweise ein professionelles Luftentfeuchtungsgerät zum Einsatz kommen.
5. Merkblatt für ein besseres Raumklima und sparsames Heizen
- Je kälter es ist, umso kürzer wird gelüftet.
- Heizkörper nicht durch Möbel verstellen oder durch Vorhänge verdecken
- Möbel nicht direkt an die Wand stellen, 5 bis 10 cm Abstand halten
- Im Winter zwischen wärmeren und kühleren Räumen Türen schließen
- Wäsche wenn möglich nicht in der Wohnung aufhängen
- Heizung auch in Abstellkammern etc. nicht ganz abdrehen
- Unbedingt lüften, wenn die Fenster angelaufen sind
6. FAQ zum Thema richtig lüften und richtig heizen im Winter
Was tun bei Schimmel in der Wohnung?
Wenn der Schimmelbefall großflächig vorhanden ist, muss ein Fachmann für Bauschäden die Situation beurteilen. Ist die Wohnung nicht Ihr Eigentum, muss auch der Vermieter/Verpächter/Verwalter informiert werden. Anschließend sollten Sanierungsmaßnahmen geplant werden. Das Überstreichen mit Farbe löst das Schimmelproblem definitiv nicht!
Wie kann ich während des Urlaubs effizient heizen?
Auf keinen Fall sollten Sie vor Urlaubsantritt rigoros die Heizung abstellen. Ist es im Winter richtig kalt, kühlt die Wohnung rasch aus und es kann zu Frostschäden kommen. Ist das Haus nicht effizient gedämmt, tritt diese Situation noch schneller ein.
Bei einer Raumtemperatur unter null Grad kommt es auch zum Einfrieren von Rohrleitungen, ein Schadensfall, den eine Versicherung üblicherweise nicht übernimmt. Stellen Sie sicher, dass während Ihrer Abwesenheit durch das Einstellen der Heizung auf niedriger Stufe rund 16 Grad Raumtemperatur konstant vorherrschen.
Wie oft sollte man ein Büro stoßlüften?
Als Faustregel gilt, dass ein Büroraum nach einer Stunde für wenige Minuten stoßgelüftet werden soll, ein Besprechungsraum sogar nach zwanzig Minuten. Im Winter ist es mit drei Minuten abgetan, im Frühling und Herbst sollten es fünf Minuten sein, und im Sommer kann ruhig zehn Minuten das Fenster offen bleiben.
7. Empfehlung der Redaktion: Hygrometer zur Feststellung der Luftfeuchtigkeit
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