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Obstwein selber machen – Schritt für Schritt erklärt

Obstwein selber machen – Schritt für Schritt erklärt

Sie wollen Ihren ersten eigenen Obstwein selber machen, aber wissen nicht so recht wie Sie anfangen sollen? Kein Problem. Wir helfen und sagen Ihnen was Sie dafür benötigen.

1. Wein ist sehr beliebt

Ein guter Tropfen belebt Geist und Sinne und befördert das freie Denken.“ Das sagte uns einst schon ein griechischer Philosoph.

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Viele Menschen lassen einen schönen Abend mit einem Gläschen Wein ausklingen. Es löst die Anspannung des Tages und schafft Gemütlichkeit. Viel besser schmeckt es natürlich, wenn man weiß, dass man den Wein selber hergestellt hat. Noch dazu ist es unheimlich spannend zu beobachten, wie der eigene Obstwein zu gären beginnt.

Um einen guten Tropfen herzustellen, müssen Sie kein ausgebildeter Winzer sein. Mit ein bisschen Geschick, den richtigen Hilfsmitteln und einer perfekten Anleitung gelingt Ihnen das Vorhaben im Nu. Wir sagen Ihnen, wie auch Sie einen guten Obstwein selbst herstellen können.

2. Die richtige Wahl der Früchte

Die Früchte sind bei der Weinherstellung das A und O. Nur wer sehr saubere und reife Früchte verwendet, kann einen genüsslichen Wein selber machen. Sortieren Sie deshalb gleich zu Beginn Früchte aus, die schlechte Stellen aufweisen oder schon teilweise verdorben sind.

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Das Obst, welches Sie verwenden möchten, sollte so frisch wie nur möglich sein. Lassen Sie Beeren, Trauben oder Kernobst nicht tagelang liegen, sondern waschen Sie es sofort und beginnen Sie mit der Weinherstellung. Ob Sie Früchte mischen oder zum Beispiel reinen Apfelwein herstellen, liegt ganz bei Ihnen.

3. Benötigte Materialien zur Weinherstellung

Damit Sie sich einen leckeren Obstwein herstellen können, benötigen Sie einige Hilfsmittel, ohne die das Vorgehen unmöglich ist.

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Sie benötigen:

  • Gärgefäß
  • Abdeckung für Gärgefäß und Gäraufsatz
  • Kunststoffschlauch zum Absaugen
  • Waage
  • Reinhefe und Hefenährsalz
  • Milch- oder Zitronensäure um den Säuregehalt zu erhöhen
  • Kaliumpyrosulfit (Verhinderung von Mikroorganismen)
  • kohlesaurer Kalk zur Neutralisation von Säurehaltigen Früchten

Für manch einen mögen die Zutaten böhmische Dörfer sein. Wer nicht weiß, wo er das Zubehör, um Wein selber zu machen, auftreiben soll, kann sich beispielsweise bei Amazon ein Starterset zulegen. Enthalten sind Gärbehälter, ein Schlauch, die benötigten Zusätze, ein Vinometer für die Bestimmung des Alkoholgehaltes und einige Rezepte. Mit einem geeigneten Set zum Wein selber machen müssen Sie also nicht alles einzeln besorgen.

Alternativ zu Plastikgärbehälter  kann man auch einen Gärballon bzw.Weinballon verwenden, der vollkommen aus Glas besteht. Übrigens eigenen sich diese Sets auch dazu, Bier selber zu brauen. Dafür müssen Sie allerdings eine andere Hefe verwenden.

4. Obstweinherstellung genau erklärt

Schritt 1: Früchte waschen

Im ersten Schritt, um leckeren Obstwein selber zu machen, sollten Sie entsprechenden Früchte sorgfältig waschen und die verdorbenen aussortieren. So können Sie sicher gehen, dass der Wein auch garantiert gelingt. Nach dem Waschvorgang muss das Obst gut trocknen. Entweder Sie lassen es kurze Zeit abtropfen oder Sie nehmen sich ein Küchentuch zur Hilfe und trocknen die Früchte einzeln ab.

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➛ Achtung: Ihre Früchte dürfen keinesfalls in die Berührung mit Metall kommen, da sich hier giftige Stoffe bilden können. Bestenfalls nutzen Sie Ton- oder Glasbehälter.

Schritt 2: Saft- oder Maischegärung?

Um Obstwein selber zu machen, können Sie zwischen zwei Verfahren wählen. Sowohl die Saftgärung als auch die Maischegärung können leckeren Wein herstellen. Am besten probieren Sie beide Varianten aus, um festzustellen, wie Ihnen der Wein am besten schmeckt.

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➛ Saftgärung
Bei der Saftgärung pressen Sie aus den Früchten die Flüssigkeit heraus und nutzen diesen gewonnenen Saft für die Gärung. Bei dieser Methode benötigen Sie aber noch eine gute Presse. Bei der Saftgärung haben Sie den Vorteil, dass sich beispielsweise durch das Fruchtfleisch keine unangenehmen bitteren Stoffe bilden können.

➛ Tipp: Früchte, wie beispielsweise Orangen, die gespritzt sind, sollten definitv ausgepresst werden.

➛ Maischegärung
Bei der Maischegärung wird das Obst einfach zerkleinert oder zerstampft und in den Gärbehälter gegeben. Sie haben bei dieser Methode also deutlich weniger zu tun. Bei der Maischegärung erhalten Sie zudem ein deutlich intensiveres Farbergebnis beim Wein, da sich der Gärungsalkohol auch die Farbe aus dem Fruchtfleisch zieht.

Schritt 3: Zucker zugeben

Zucker ist bei der Weinherstellung enorm wichtig. Die Hefe baut nämlich den Zucker zu Alkohol ab. Und genau das wollen wir ja beim Wein erreichen. Man sagt, dass aus zwei Gramm Zucker später ein Gramm Alkohol und ein Gramm Kohlendioxid entsteht.

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Sie haben zwei verschiedene Möglichkeiten den Zucker zu der Maische zu geben.

➛ Sofortige Zugabe
Wenn Sie den Zucker sofort zur Maische zugeben möchten, müssen Sie ihn vorher auflösen. Das können Sie in der Maische direkt machen oder in einem Zusatzwasser. Der Zucker löst sich leichter auf, wenn Sie die Flüssigkeit vorher ein wenig aufwärmen.

➛ Spätere portionierte Zugabe
Sie können den Zucker auch erst während der Gärung zugeben. Dazu teilen sie die Zuckermenge in 3-4 Portionen und geben täglich eine Portion in den Gärballon. Diese Variante erreicht eine effizientere Vergärung. Das bedeutet, dass Sie später einen etwas größeren Alkoholgehalt im Wein haben.

Schritt 4: Milchsäure zufügen

Wenn Sie zum Beispiel Apfelwein selber machen, müssen Sie beachten, dass manche Früchte und Sorten von Natur aus nicht genügend Säure zur Weinherstellung haben. In diesen speziellen Fällen müssen Sie Säure zugeben. Dafür können Sie Milchsäure oder aber auch Zitronensäure verwenden. Diese hat wohl jede Hausfrau griffbereit, da Zitronensäure auch ein praktisches Putzmittel ist.

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Die meisten Apfel-, Birne- und Traubenarten brauchen aber keinen zusätzlich Säure. Beeren haben teilweise sogar einen zu hohen Säuregehalt. Um diesen zu minimieren, sollten Sie etwas kohlesauren Kalk zur Neutralisation zugeben.

Schritt 5: Zugabe von Hefe

Jetzt geht es so langsam ans Eingemachte. Zu der Maische müssen Sie nun Hefe geben. Verwenden Sie dazu ausschließlich Reinzuchthefe. Diesen bekommen Sie als Flüssighefe im Handel.

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Wenn Sie andere „frische“ Hefe verwenden besteht erhöhte Gefahr, dass Ihr Wein früher oder später verdirbt. Wenn Sie Reinzuchthefe verwenden, gehen Sie sicher, dass der Wein länger hält.

Schritt 6: Maische abfüllen

Nun muss der Wein erstmal gären. Füllen Sie die Maische in einen Gärbehälter ab und lassen Sie ihn ruhen. Nach ungefähr 3 Tagen setzt der Gärprozess ein.

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Beim Gefäß sollten Sie darauf achten, dass Sie noch ungefähr 50 Prozent Steigraum einberechnen. Während der Gärung steigt die Flüssigkeit oft um fast das doppelte an. Notfalls können Sie auch eine Wanne unterstellen.

Schritt 7: Gärbehälter fest verschließen

Jeder Gärbehälter benötigt auch einen Gärverschluss. Hieraus kann das entstehende Kohlendioxid entweichen ohne das Sauerstoff der Gärmenge zugeführt wird. Achten Sie darauf, dass der Verschluss immer fest auf dem Gärbehälter sitzt. Als Sperrflüssigkeit sollte bei den Verschlüssen immer Wasser die Grundlage sein.

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Schritt 8: Zum Gären in den Keller

Wein wird erst richtig guter Wein, wenn er ausreichend gären kann. Das sollten Sie auch beachten, wenn Sie Ihren Obstwein selber machen. Stellen Sie dazu das Gärfass am besten in den Keller und kontrollieren Sie jeden Tag, wie weit der Gärprozess fortgeschritten ist. Hefe gärt zwar besonders schnell bei warmen Temperaturen, aber hierbei würden auch die verschiedenen Aromastoffe verfliegen. Zum Angären ist eine Temperatur von 18-22 Grad ideal. Wenn der Gärungsprozess dann in vollem Gange ist (kräftiges blubbern), sollten Sie den Behälter in den kühlen Keller stellen. Für ein erfolgreiches Ergebnis kann dieser Vorgang schon mal 3 oder mehr Wochen in Anspruch nehmen. Gut Ding will eben Weile haben.

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Schritt 9: Gärung abgeschlossen

Wenn sich keine Bläschen mehr bilden ist der Gärungsprozess beendet. Spätestens jetzt muss der Gärbehälter an einen kühlen Ort gestellt werden, damit sich die Hefe und andere Trübteilchen am Boden absetzen können. Diese können auch mit einem sehr feinen Tuch gefiltert werden.

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Schritt 10: Wein haltbar machen

Um den köstlichen Obstwein vor Bakterien zu schützen und die Haltbarkeit zu verlängern können Sie Ihrem frischen Wein jetzt noch etwas Kaliumpyrosulfit zuführen. Pro 10 Liter Wein sollten Sie 1 Gramm des Zusatzes zufügen.

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Schritt 11: Wein abfüllen

Sie haben lange dafür gearbeitet, Ihren Obstwein selber zu machen. Jetzt ist es endlich soweit und Sie können den Wein in Flaschen abfüllen. Durch den Kunststoffschlauch können Sie den Wein in die dafür vorgesehenen Flaschen füllen und fest verschließen. Für den Verschluss eigen sich nach wie vor die klassischen Korken. Drehverschlüsse können jedoch eine praktische Alternative sein, besonders wenn Sie keinen Apparat zum Verkorken einer Flasche haben.

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Fazit
So eine Weinherstellung ist schon so eine kleine Wissenschaft für sich. Im Anschluss freut man sich aber umso mehr, wenn man den eigenen Wein genießen kann. Wer eine große Menge Obstwein selber gemacht hat, sollte sich auch ein schönes Plätzchen zum Lagern suchen. (Lesetipp: Rotwein lagern – Diese Regeln beachten) Am besten ist es, wenn Sie Wein liegend lagern. Dafür eignen sich besonders Weinregale.

Buch-Tipp:
Wer noch mehr über die Herstellung von Wein wissen möchte, sollte sich das Buch „Beeren-, Frucht- und Kräuterweine“ von Gabriele Lehari sichern. Hier erwarten Sie zahlreiche professionelle Tipps und Tricks und verschiedene Rezepte, wie Sie Obstwein selber machen. Auch mögliche Weinkrankheiten und alltägliche Weinfehler werden aufgegriffen und spezifisch erläutert.

5. Weiterführende Literatur zum Thema

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