Nistkasten bauen – So geht’s
Wer einen Garten hat, erfreut sich besonders an der Natur und ihrer Bewohner. Je vielfältiger das Leben im Garten, desto interessanter und lebendiger ist er für den Benutzer. Vögel schätzen wir besonders. Ohne ihr Gezwitscher würde etwas fehlen. Allerdings haben es unsere gefiederten Freunde immer schwerer, geeignete Nistplätze zu finden. Da immer mehr Gebäude isoliert werden, gibt es kaum noch Löcher und Lücken, in denen die Vögel nisten können. Ohne künstliche Nisthilfen wie Nistkästen wird der Mangel an Brutplätzen zum echten Problem. Dabei können Sie einen Nistkasten selber bauen. Wir sagen Ihnen, worauf Sie beim Nistkastenbauen achten müssen.
Inhaltsverzeichnis
1. Nistkästen aufhängen ist aktiver Naturschutz
Nistkästen dienen nicht nur als Brutstätte im Sommer. Auch im Winter haben sie eine wichtige Funktion. Nicht nur Vögel wie Meise oder Kleiber schätzen sie als warme Schlafstube. Auch Eichhörnchen, Schmetterlinge oder Fledermäuse sind dankbar für die Rückzugsmöglichkeit.
» Mehr InformationenWas viele nicht wissen: Vögel haben eine höhere Körpertemperatur als Säugetiere – nämlich 39 bis 42 Grad Celsius. Diese müssen sie auch in der kalten Jahreszeit ständig aufrecht erhalten. Das erfordert bei kalten Temperaturen viel Kraft und verbrennt wichtiges Fett. Sie verlieren an Gewicht. Oft sind sie dann geschwächt. Die Nisthilfe hat noch einen anderen großen Vorteil für ihre Bewohner. Bei der Benutzung alter Nester steigt das Risiko, Parasiten zu übertragen, welche die Vögel schwächen und schlimmstenfalls sogar zum Tod führen können. In einem Nistkasten ist diese Gefahr deutlich geringer.
Worauf warten Sie also noch? Schnappen Sie sich einen Bauplan und los geht’s! Im NABU Shop können Sie beispielsweise eine ausführliche Nistkastenbauanleitung (PDF) bestellen. Auf über 48 Seiten finden Sie zahlreiche Möglichkeiten, Ihren ganz persönlichen Nistkasten zu bauen. Ob einen Meisenkasten, einen Nistkasten für Fledermäuse oder einen Nistkasten für Buntspecht und Co. – hier finden Sie garantiert das gewünschte Modell. Doch nicht nur beim NABU finden Sie ein PDF mit verschiedenen Varianten. Generell bietet das Internet die eine oder andere Nistkasten Bauanleitung kostenlos an, etwa eine Nistkastenkamera-Bauanleitung und dergleichen. Das Nistkastenbauen mit Kindern macht übrigens besonders viel Spaß und ist für die Kleinen eine schöne Erfahrung. So werden sie spielerisch mit der Natur und den Lebensgewohnheiten der Tiere vertraut gemacht.
2. Das brauchen Sie, um einen Nistkasten selber zu bauen
Die Qualität des Holzes ist entscheidend für die Stabilität und Langlebigkeit des Nistkastens. Sehr gut geeignet ist Eichen-, Lärchen- oder Robinienholz. Diese Holzarten sind am haltbarsten. Kiefern- und Fichtenbretter können ebenfalls verwendet werden. Buchenholz ist für den Außenbereich weniger geeignet. Gänzlich ungeeignet sind Sperrholz oder Spanplatten, die schon nach kürzester Zeit verrotten oder durchmorschen. Ideal sind ungehobelte Bretter, ungefähr 20 Millimeter dick. Auch Holzbeton hat sich schon als guter Bruthelfer bewährt.
» Mehr InformationenTipp 1: Die Belüftung sicherstellen
Damit der Nistkasten gut belüftet ist und sich die Feuchtigkeit nicht darin staut, können Sie vier Löcher in den Boden bohren, die einen Durchmesser von circa fünf Millimeter haben sollten. Sie können Bitumpappe zum Schutz des Daches verwenden. Es ist allerdings kein Garant dafür, dass das der Kasten trocken bleibt. Wenn doch Feuchtigkeit eindringt, wird das Abtrocknen durch die Pappe sogar noch erschwert. Sie können also getrost auf die Pappe verzichten.
Tipp 2: Die optimale Größe
Die Grundfläche sollte mindestens zwölf mal zwölf Zentimeter betragen, um der Brut genügend Platz zu bieten. Damit es Räubern wie Katzen oder Mardern nicht gelingt, die Jungen mit der Pfote aus dem Kasten zu angeln, gilt für einen Höhlenbrüterkasten, dass die Lochunterkante zum Kastenboden einen Abstand von mindestens 17 Zentimetern besitzt. Aus dem gleichen Grund sollten Sie das Dach über dem Flugloch überstehen lassen: Je länger dieser Überstand ist, desto schlechter gelangen Prädatoren an das Flugloch.
Tipp 3: Nistkasten anbringen – auf die richtige Höhe kommt es an
Nisthilfen müssen so angebracht werden, dass sie für Katzen und Marder unzugänglich sind. Am besten geeignet ist ein einzelner Ast, an dem der Nistkasten in zwei bis fünf Metern frei hängen kann. Wenn Sie den Kasten mit einem Draht an dem Ast aufhängen, können Sie ihn mit einem Schlauch umwickeln, damit die Baumrinde nicht verletzt wird. Das Einflugloch sollte entweder nach Osten oder Südosten ausgerichtet werden. Damit ist es von der Wetterseite (Westen) abgewandt und liegt nicht längere Zeit in der prallen Sonne. Trotzdem kann Regen eindringen, wenn der Nistkasten nach hinten überhängt. Deswegen sollten Sie diesen möglichst gerade ausrichten oder etwas nach vorne überhängen lassen.
Wenn Sie mehrere Nisthilfen für eine Zielvogelart aufhängen, müssen Sie darauf achten, einen Abstand von mindestens zehn Metern zwischen den einzelnen Nistkästen einzuhalten. Nur so findet jede Vogelfamilie auch genügend Nahrung. Eine Ausnahme bilden hier die Koloniebrüter wie beispielsweise Schwalben, Sperlinge und Stare. Der beste Zeitpunkt, um die Nisthilfe anzubringen, ist der Herbst. Dann können diese nicht nur von Vögeln, sondern auch von Kleinsäugern und Insekten als Schlafplatz zum Überwintern genutzt werden. Halbhöhlen bringen Sie an möglichst geschützten, unzugänglichen Orten wie Hauswänden, Schuppen, Gartenhäuschen oder Balkonen an. Verwenden Sie für die Befestigung rostfreie Alu-Nägel oder, noch besser, Schrauben. Diese trotzen der Witterung auch noch nach Jahren.
Gut gemeint, leider aber nachteilig für Rotschwänzchen, Meisen, Fledermaus und Co. ist eine Ansitzstange unter dem Flugloch. Auch sie spielt den Feinden die Nistkasten-Bewohner direkt in die Hände. Auch das Anbringen in der Nähe von Rankhilfen sollten Sie vermeiden.
3. Nistkasten reinigen – einfacher als Sie denken
Mit dem Bauen und Montieren einer Nisthilfe ist es allerdings nicht getan. In alten Nestern sammelt sich Ungeziefer wie Milben oder Flöhe, sodass diese entfernt werden sollten. Der optimale Zeitpunkt für die Reinigung ist Spätsommer, wenn die Brutperiode abgeschlossen ist und sich noch keine Überwinterer, wie beispielsweise der Siebenschläfer, eingenistet haben. Während der Reinigung sollten Sie Handschuhe tragen. Nehmen Sie keinesfalls Nistmaterial mit ins Haus, da das Ungeziefer auch auf den Menschen übertragen werden kann. Entfernen Sie das alte Nest und bürsten Sie den Kasten gegebenenfalls aus. Keinesfalls sollten Sie Reinigungsmittel oder Insektensprays verwenden. Während der Brutperiode darf die Aufzucht der Jungvögel nicht gestört werden. In dieser Zeit bitte die Nisthilfen nicht kontrollieren!
Wie Sie sehen, ist das Nistkasten bauen für Meisen und Co. gar nicht so schwer, wie Sie vielleicht gedacht haben. Nun kennen Sie einige Tipps, die das Nistkastenselberbauen einfach machen. Für verschiedene Nistkästen gibt es im Web auch den passenden Bauplan, beispielsweise eine Anleitung zum Nistkasten bauen für Meisen (Meisenkasten) oder auch eine Nistkastenkamera-Bauanleitung. Hier können Sie demnach die eine oder andere Nistkasten Bauanleitung kostenlos herunterladen und sich ausgiebig damit beschäftigen. Ob Sie nun also einen Nistkasten für Fledermäuse oder einen Nistkasten für Buntspecht, Turmfalken, Hausrotschwanz, Ziegensittich oder auch für Steinkauz und dergleichen suchen, im Internet finden Sie auf jeden Fall eine gute Nistkastenbauanleitung für Ihre Wünsche. Auch für Insekten lassen sich passende Brutstätten (Insektenhotel) selber bauen, wenn Sie die passenden Holzmaterialien und eine Bauanleitung haben.
4. Nistkästen erhalten Sie auch online
Keine Produkte gefunden.