Nachhaltig putzen: 4 Tipps, um den Haushalt umweltfreundlicher zu führen
Dass viele Putzmittel Chemikalien enthalten, die der Umwelt schaden können, ist den meisten Menschen bekannt – jedoch wissen die wenigsten, worum es sich dabei genau handelt und wie leicht auf aggressive Reiniger verzichtet werden kann. Wir informieren Sie über die Umweltbelastung durch herkömmliche Produkte, stellen Ihnen Alternativen zum nachhaltigen Putzen vor und geben Ihnen weitere Tipps für eine umweltschonende Haushaltsführung mit auf den Weg.
Inhaltsverzeichnis
1. Gewöhnliche Putzmittel sind oft belastend für die Umwelt
In fast allen haushaltsüblichen Putzmitteln sind Tenside enthalten, die dafür sorgen, dass Schmutz und Fett wasserlöslich gemacht wird und somit entfernt werden kann. Bei den Reinigern handelt es sich meist um Tenside auf Erdölbasis, dessen Abbauprodukte in die Umwelt gelangen und für Wasserorganismen giftig sein können. Auch Palmöl-Tenside sind enorm bedenklich, da für Ölpalmen-Monokulturen in Asien riesige Flächen des Regenwaldes abgeholzt werden.
» Mehr InformationenEin weiteres großes Problem beim Putzen ist der Plastikmüll – zum einen in Form der Verpackungen von flüssigen Reinigungsmitteln, zum anderen aber auch in Form von Mikroplastik, das über das Abwasser in die Umwelt gelangt und so Meere verunreinigt.
Meist handelt es sich dabei um Kunststoffe wie Polystyrol, Polyacrylate, Polyurethane und Polyethylene. Wiederverwendbare Behälter für Putzmittel und ein genauer Blick auf die Inhaltsstoffe können hier schon etwas Abhilfe schaffen.
Natürlich gibt es auch Bereiche im Haushalt, in denen der Verzicht auf Plastik sich deutlich schwieriger gestaltet. So beispielsweise bei Müllsäcken oder genormten Beuteln für Ihren Staubsauger.
Glücklicherweise arbeiten viele Hersteller daran, ihre Produkte in Sachen Nachhaltigkeit stets zu optimieren und Plastikabfälle zu reduzieren. Beispielsweise strebt die Marke Swirl an, bis 2025 für einen geschlossenen Plastikkreislauf zu sorgen, in dem jegliche Kunststoffe wiederverwendet werden können.
2. 4 Tipps, die das nachhaltige Putzen leichter machen
Um umweltfreundlich zu putzen und zu waschen, sollten Sie sich stets für Reinigungsmittel entscheiden, die außerdem frei von Konservierungsmitteln, synthetischen Duft- und Farbstoffen, Paraffinen und Silikonen sind.
Ökologische und damit biologisch abbaubare Mittel werden in der Regel mit Umweltzeichen gekennzeichnet, beispielsweise mit dem „Blauen Engel“ oder der „Euroblume“.
2.1. Auf natürliche Hausmittel setzen
Einige Hausmittel sind bei der Entfernung von Schmutz und Flecken wahre Alleskönner. Wir zeigen Ihnen übersichtlich, wie Sie mit wenigen Produkten die handelsüblichen Reiniger ersetzen und somit nachhaltig putzen können.
» Mehr InformationenArt des Reinigers | Zusammensetzung |
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Glasreiniger bzw. Fensterreiniger |
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Bodenreiniger |
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Spülmittel |
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Badreiniger |
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Kalkentferner |
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Kloreiniger |
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Die selbst hergestellten Reinigungsmittel können Sie wie gewöhnliche Produkte anwenden. Als Behältnisse können Sie bereits vorhandene, leere Plastik-Sprühflaschen und Co. verwenden oder aber Sie legen sich langlebige Glasflaschen zu, die immer wieder mit DIY-Reinigern befüllt werden können. Auch das Waschen ohne Waschmittel ist dank zahlreicher natürlicher Alternativen möglich.
2.2. Reinigungstabs sparen CO2 und Plastik ein
Ein neuer Trend in umweltbewussten Haushalten sind außerdem Reinigungstabs, die in fester Form gekauft werden und zuhause in Wasser gelöst werden. Es handelt sich dabei um komprimierte Putzmittel, ähnlich eines Spülmaschinen-Tabs.
Herkömmliche haushaltsübliche Reinigungsmittel beinhalten meist über 90 % Wasser und gelangen über lange Transportwege in die Drogerie- und Supermarktregale. Bei den Tabs wird einfach das Wasser aus dem Hahn verwendet, sie benötigen also deutlich weniger Ladefläche und es wird somit durch Frachtgewicht und lange Transportwege verursachtes CO2 eingespart.
Ein Tab wird einfach in etwa einem halben Liter kaltem Wasser aufgelöst und ist anschließend direkt einsatzbereit.
2.3. Statt Papiertüchern waschbare Lappen und Stofftücher verwenden
Zum Reinigen von Fenstern und anderen Glasflächen oder wenn mal etwas daneben gegangen ist, wird meist schnell zum Einweg-Papierhandtuch gegriffen. Insbesondere, wenn die Tücher nicht aus Recyclingpapier, sondern direkt aus Frischfasern hergestellt wurden, bedeutet das eine starke Belastung für die Umwelt, denn der Anbau dieser Fasern erfordert in Teilen Südamerikas großflächige Rodungen des Regenwaldes.
Stattdessen sollten Sie zu Stofftüchern oder Lappen aus alten Stoffresten greifen. Diese können mit der Kochwäsche in der Waschmaschine gereinigt und anschließend wieder und wieder verwendet werden.
2.4. Mechanische Reinigung ist zu bevorzugen
Bevor spezielle Reiniger zum Einsatz kommen, ist es immer einen Versuch wert, die verunreinigte Stelle auf mechanische Weise zu säubern. Oft reicht es nämlich, einen Fleck etwas einweichen zu lassen und mit einer Bürste oder einem Schwamm zu behandeln.
Greifen Sie lieber zur guten alten Saugglocke oder einer Spirale, wenn Sie Verstopfungen im Abfluss beseitigen wollen, anstatt einen chemischen Rohreiniger in das Abwasser zu kippen. Enthaltenes Natriumhydroxid kann aus dem Abwasser nämlich nicht mehr herausgefiltert werden und zieht eine Versalzung der Gewässer mit sich. Auch Ihre Rohre können bei wiederholter Anwendung Schäden davon tragen.
3. Weitere 5 Tipps für eine umweltschonende Haushaltsführung
Insgesamt gilt das Motto „Weniger ist mehr“, wenn Sie nachhaltig putzen möchten. Versuchen Sie, Ihre Reinigungsmittel niedrig bzw. je nach Verschmutzungsgrad zu dosieren und nach Möglichkeit auf Plastik und Einwegprodukte zu verzichten. Neben Alternativen bei der Wohnungsreinigung haben wir anschließend weitere Tipps für Sie aufgelistet:
- Energiesparend waschen: Waschen Sie nur, wenn es wirklich notwendig ist und beladen Sie Ihre Maschine nicht nur halb. Oft reicht bei Jeans und Jacken auch ein gründliches Lüften.
- Müll richtig trennen: Führen Sie Materialien zurück in den Wertstoffkreislauf, damit Ressourcen geschont und der CO2-Ausstroß verringert werden kann.
- Auf Recycling-Papier setzen: Küchen- und Toilettenpapier, aber auch Taschentücher und Druckerpapier sollten stets aus wiederverwertetem Altpapier bestehen.
- Richtig heizen: Heizen Sie nur so viel wie nötig und sorgen Sie mittels kurzem Stoßlüften für einen Luftaustausch, um Emissionen sowie Heizkosten zu sparen.
- Fleischkonsum verringern: 14,5 % aller durch Menschen verursachten Treibhausgasemissionen entstehen durch die Tierhaltung und -verarbeitung. Je öfter Sie auf Fleisch verzichten, desto mehr tragen Sie also zum Umweltschutz bei.