Marienkäfer-Plage: Hintergründe der Käfer-Invasion
Marienkäfer bilden im Herbst Schwärme, um einen Ort zum Überwintern zu suchen.
Marienkäfer gelten nicht als Schädlinge. Sie können jedoch ein stinkendes gelbes Sekret absondern, welches Flecken hinterlässt.
Sie können die Käfer aufkehren, mit einer Socke ansaugen, oder einen Kammerjäger beauftragen.
Inhaltsverzeichnis
Eigentlich sind Marienkäfer gern gesehene Tierchen und gelten sogar als Glücksbringer. Es gibt jedoch Zeiten, da sieht man hunderte von ihnen an einer Hauswand, an Fenstern oder hat sie sogar im Haus. Wir erzählen Ihnen, warum das so ist und was es mit der asiatischen Marienkäfer-Plage auf sich hat. Erfahren Sie auch, was hilft und wie Sie eine Marienkäfer-Plage beseitigen können.
1. Wo kommen nur all die Marienkäfer her?
1.1. Marienkäfer-Plage in der Wohnung
Wundern Sie sich über einen großen Schwarm an Marienkäfern am Haus, die sich an Fenstern, Hauswänden oder in Ritzen tummeln? Oder haben Sie gar eine Marienkäfer-Plage in der Wohnung? Die Erklärung hierfür ist recht einfach: Im Herbst, wenn die Sonne langsam schwächer wird, begeben sich die Tiere in wärmere Regionen. Oder sie suchen nach einem Unterschlupf, an welchem sie überwintern können.
» Mehr InformationenFür gewöhnlich überwintern die Insekten an geschützten Orten – z. B.:
- unter Steinen
- in Mauerspalten
-
in Baumritzen
- im Moos
- oder Laub
Nicht selten passiert es jedoch, dass Marienkäfer versehentlich bei Menschen zwischenlanden oder sich ganze Schwärme in Wohnungen sammeln.
Auch an Hauswänden sind die Insekten oft zu beobachten: Meist machen sie jedoch nur eine kurze Verschnaufpause auf ihrem Flug in wärmere Gefilde. Schäden an Ihrer Fassade müssen Sie hier also zumeist nicht befürchten.
Marienkäfer-Plage an der Ostsee: 2009 wurden einige Küsten Mecklenburg-Vorpommers von einer Invasion von Millionen Marienkäfern heimgesucht. An entspannten Urlaub war kaum zu denken: Die Käfer tummelten sich überall. Auch vor vereinzelten Orten an der Nordsee machte die Marienkäfer-Plage nicht Halt. Als Grund hierfür wird die Suche nach neuen Nahrungsquellen angenommen.
1.2. Asiatische Marienkäfer-Plage
Für Marienkäfer-Plagen der letzten Jahre trägt vor allem der asiatische Marienkäfer – auch Harlekin-Marienkäfer (armonia axydris), brauner oder falscher Marienkäfer genannt – verantwortlich. Dieser unterscheidet sich in seinem Aussehen zum deutschen Marienkäfer: Seine Flügel sind Gelb bis Dunkelrot und er hat 19 Punkte anstatt der üblichen sieben.
Im 20. Jahrhundert wurde begonnen, die Marienkäfer-Art zur biologischen Schädlingsbekämpfung zu nutzen, weswegen sie aus Asien nach Deutschland eingeführt wurden. Dies führte zu einer massiven Verbreitung der Art aus dem ursprünglich asiatischen Raum. Diese geht sogar soweit, dass der asiatische Marienkäfer unseren heimischen durch die braune Marienkäfer-Plage zu verdrängen droht.
Auch für andere Insekten kann er zur Gefahr werden, wie der NaBu zum Thema Marienkäfer-Plage bemerkt. Der asiatische Marienkäfer isst 50 Mal so viele Blattläuse wie der deutsche. So kann es passieren, dass er nicht nur dem deutschen Marienkäfer das Essen wegisst, sondern sogar auf Schmetterlinge oder andere Insekten umschwenkt.
2. Welche Schäden kann eine Marienkäfer-Plage in der Wohnung anrichten?
Heimische Marienkäfer werden tatsächlich mehr als Nützling denn als Schädling angesehen: Insbesondere im Garten, wo sie Blattläuse vernichten und Pflanzen retten können. Für Menschen gelten die Tiere weder als giftig noch als gefährlich. In der Wohnung, an der Hauswand oder an Fenstern können die Tiere keine allzu großen Schäden anrichten und sind allenfalls lästig.
Eine falsche Marienkäfer-Plage kann allerdings im Haus schnell zum Problem werden: Bei Gefahr oder Berührung sondert der Harlekin-Marienkäfer ein gelbes, stinkendes Sekret ab. Auf Polstern, Vorhängen oder Wänden kann dies sehr unangenehm werden. Finden sich Marienkäfer in der Wohnung, ist es also ratsam, diese ins Freie zu befördern.
3. Tipps: Was hilft bei Marienkäfer-Befall?
Wenn Marienkäfer im Haus auch lästig sind: Sie müssen die kleinen Tierchen nicht gleich umbringen. Es gibt einige hilfreiche Methoden, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Wohnung von der Marienkäfer-Plage zu befreien und dabei gänzlich ohne Chemikalien auskommen.
Um eine Marienkäfer-Plage zu beseitigen, können Sie folgendes probieren:
- Fenstergitter anbringen, um die Tiere am Eindringen zu hindern
- die Käfer vorsichtig zusammenkehren und in die Natur hinaustragen
- mit einer Socke über dem Staubsauger ansaugen
- die Marienkäfer-Plage mit Gerüchen bekämpfen
Es gibt einige Düfte, die Marienkäfer nicht gerne mögen. Zu den Gerüchen, die dabei helfen können, eine Marienkäfer-Plage zu beseitigen, gehören Lavendel, Lorbeer oder Vanille.
In letzter Instanz können Sie außerdem einen Kammerjäger rufen, um die Marienkäfer-Plage zu bekämpfen. Dieser ist darauf spezialisiert, Käfer im Haus ohne Schaden zu bekämpfen. Ein Kammerjäger kann Sie je nach Aufwand 100 bis 200 Euro kosten.
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