Lebende Steine: Sukkulenten richtig gießen, pflegen und vermehren
Nein, hierzulande überleben die aus Afrika stammenden Gewächse im Winter nicht.
Am besten gedeihen die Sukkulenten, wenn sie sehr viel Sonne bekommen. Zudem sind Temperaturen über 20 °C optimal!
Ja, allerdings erfordert dies viel Fingerspitzengefühl und Geduld.
Lebende Steine oder botanisch richtig Lithops haben ihren Namen nicht umsonst. Die zu den Sukkulenten zählenden Pflanzen ähneln so manch einem Stein auf so einzigartige Weise, dass sie teils erst als Lebende Organismen erkannt werden, wenn sie blühen. In unserem Beitrag möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie die hierzulande meist als originelle Zimmerpflanzen vorkommenden Lebenden Steine am besten pflegen und was Sie bei der Anzucht beachten sollten.
Inhaltsverzeichnis
1. Lebende Steine im Terrarium oder im Garten
Die kleinen, oftmals sehr unscheinbaren Gewächse werden nur wenige Zentimeter hoch, blühen üblicherweise einmal im Jahr und ziehen sich für knapp ein halbes Jahr in eine Art Winterschlaf zurück.
» Mehr InformationenAn sich sind Lebende Steine ziemlich anspruchslos. Da Sie in der freien Natur jedoch vorwiegend in der Wüste Afrikas zu finden sind, ist es kein Wunder, wenn es die Pflanzen hierzulande etwas schwerer haben.
Möchten Sie Lebende Steine gerne in Ihren Garten integrieren, so wird dies nur in den Sommermonaten gelingen. Ein kleiner Topf, den Sie im Herbst wieder reinholen können, kann jedoch durchaus einen schönen Akzent in einem kleinen Garten setzen.
Besonders gut gedeihen Lebende Steine an einem warmen Standort (über 20 °C) und bei viel Sonnenlicht.
Der Name Lithops leitet sich übrigens aus den beiden griechischen Begriffen lithos für Stein sowie opsis für Aussehen ab.
2. Die optimale Pflege für Lebende Steine
Nährstoffreiche Erde und reichlich Wasser sind etwas, dass Lebende Steine nicht kennen. Ähnlich wie viele Kakteen bevorzugen die Mini-Pflanzen einen sandigen, kalkhaltigen Boden mit geringem Humusanteil. Wenn Sie sie nur selten gießen, machen Sie alles richtig und die verschiedenen Arten fühlen sich wohl.
Ist dies der Fall, bilden die Lebenden Steine schrittweise tiefere Wurzeln und neue Köpfe aus. Mehr als etwa 10 einzelne Pflanzenkörper sind jedoch unüblich.
Tipp: Bei optimaler Pflege blühen Lebende Steine im Herbst. Dabei öffnet sich die Spalte des Pflanzenkörpers, um Platz für die Blüte zu schaffen. Danach fallen die einzigartigen Sukkulenten in sich zusammen und benötigen für die nächsten Monate kein Wasser mehr.
Eine ausführliche Pflegeanleitung (allerdings auf Englisch) sehen Sie in diesem Video:
2.1. Das passende Substrat
Idealerweise verwenden Sie Kakteenerde und ein wenig Sand, wenn Sie Lebende Steine kaufen. Um Staunässe zu verhindern, helfen ein paar Kieselsteine oder Tonscherben am Boden des Topfes.
» Mehr InformationenWählen zudem ein Gefäß, welches ein wenig tiefer ist, da sich die Wurzeln nach unten hin ausbilden und Sie ansonsten das Wachstum blockieren.
Aufgrund des anspruchslosen Daseins benötigen Lebende Steine nicht unbedingt Dünger. Wenn Sie dennoch nicht darauf verzichten möchten, düngen Sie alle paar Wochen während der Wachstumsphase ein wenig mit stickstoffhaltigem Dünger.
Tipp: Da die Blätter sehr steinähnlich aussehen, können Sie auch ein paar Kieselsteine oben auf dem Topf platzieren. Sind diese ein wenig kleiner und andersfarbig als die Lebenden Steine, so kreieren Sie im Nu ein einzigartiges Arrangement, an dem kein Blick vorbeigeht.
2.2. Möglichst wenig gießen
Die häufigsten Probleme entstehen, da Lebende Steine zu viel Wasser bekommen. Aufgrund des internen Wasserspeichers sind die Sukkulenten jedoch sehr genügsam und können mit Staunässe nicht umgehen.
Befeuchten Sie daher lediglich die Oberfläche des Topfes, wenn Sie sie gießen. Am besten geschieht dies alle ein bis zwei Wochen.
In der Phase nach der Blüte im Herbst bis ins Frühjahr hinein benötigen die Lebenden Steine kein Wasser, da sie sich zurückziehen und mehr oder weniger vertrocknet aussehen.
2.3. Die perfekte Temperatur für Lebende Steine
Im Sommer sowie während der gesamten Wachstumsphase vom Frühjahr bis in den Herbst hinein kann es nicht warm genug sein. Ideal sind dabei Temperaturen jenseits der 20 °C. Aus diesem Grund sollten Lebende Steine lediglich während der sehr warmen Jahreszeit im Freien stehen.
Spätestens, wenn sich die Temperaturen nachts der 0°C-Marke nähern, wird es Zeit, den Topf mit Lebenden Steinen ins Warme zu holen. Bei Frost überleben die ansonsten recht pflegeleichten Pflanzen nicht.
Ist die Blütephase abgeschlossen, beginnt langsam die Ruhezeit. Bei den meisten Arten ist dies im Oktober oder November der Fall. Es gibt allerdings auch Exemplare, die sich bereits im September zurückbilden.
In dieser Zeit, die bis März oder April andauert, sollten Sie Sukkulenten an einem spärlich beheizten Bereich überwintern. Ideal sind Temperaturen zwischen 5 und 10 °C. Gut geeignet sind daher der Keller oder der Dachboden.
2.4. Umtopfen ist nur selten nötig
Aufgrund der geringen Größe sowie des sehr moderaten Wachstums müssen Sie sich keine Sorgen darüber machen, die Sukkulenten ständig umtopfen zu müssen.
» Mehr InformationenHaben Sie jedoch einen Topf gewählt, der nicht tief genug ist oder aber der Platz an den Rändern geht zur Neige, so wird es Zeit für ein neues Zuhause.
Am besten eignet sich dafür die Zeit kurz bevor der neue Austrieb im Frühjahr beginnt.
2.5. Schädlinge nicht in die Nähe lassen
In Deutschland sind es vor allem Schnecken, die den Lebenden Steinen bei einem Platz im Freien zum Verhängnis werden können.
» Mehr InformationenAnsonsten können sich Milben und Läuse im Bereich der Spalte ansammeln und dort ausbreiten. Bemerken Sie dies, wischen Sie die Schädlinge mit einem Lappen ab.
Für den besten Schutz sorgen Sie, wenn Sie sicherstellen, dass die Pflanze nicht von oben gegossen wird. So verhindern Sie Feuchtigkeitsrückstände in der Pflanzenspalte, die Schädlingen als Angriffsfläche dient.
Alte und vertrocknete Blätter sollten Sie zudem direkt entfernen. Auf diese Weise haben es Mikroorganismen schwerer, sich dort anzusiedeln.
3. Lebende Steine vermehren – so gelingt es
Wenn Sie Samen ziehen, nutzen Sie das Frühjahr oder den Sommer. Am besten entwickeln sich die Lichtkeimer bei Temperaturen zwischen 15 und 20 °C. Höhere Temperaturen führen hingegen dazu, dass die Sukkulenten schnell in die Höhe schießen und sogar platzen können.
Nutzen Sie das Substrat, feuchten Sie es ein wenig an und streuen Sie die Samen darauf. Nun halten Sie das Substrat feucht und warten. Am besten decken Sie das Gefäß mit Klarsichtfolie, in welches Sie ein paar Löcher stechen, ab, um zu gewährleisten, dass es feucht bleibt.
Je nach Art und Bedingungen benötigen die Samen zwischen einer und drei Wochen, bis sie zu keimen beginnen.
Achten Sie in der Folgezeit auf eine etwas häufigere, allerdings geringe Bewässerung, damit das Wachstum nichts ins Stocken gerät.
Alternativ können Sie dicht aneinander stehende Lebende Steine teilen. Der ideale Zeitpunkt für dieses Vorhaben ist der späte Frühling. Die abgeteilten Pflanzen benötigen in der ersten Phase etwas weniger Sonne, jedoch ein wenig mehr Wasser als üblich.
Obwohl Pflanzen schön aussehen und Sauerstoff produzieren, so ist ihr Einfluss auf das Raumklima neuen Erkenntnissen zufolge nicht von großer Bedeutung.
4. Weiterführende Literatur zu wasserspeichernden Pflanzen
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