Kernseife selber machen: Herstellung des Alleskönners
Kernseife ist eine der vielseitigsten Reinigungsmittel im Haushalt. Damit ersetzt es zahlreiche typische Reiniger, die die meisten Menschen tagtäglich verwenden. Aber warum sollten wir Kernseife immer kaufen? Wir zeigen Ihnen, wie Sie Kernseife selber machen können und welche Punkte Sie bei der DIY-Anleitung besonders beachten sollten.
Inhaltsverzeichnis
1. Kernseife – seit Generationen bekannt
Bereits unsere Großeltern wussten die unzähligen Anwendungsgebiete der Kernseife zu schätzen. Heute ist das Produkt hingegen eher in Vergessenheit geraten, da es zahlreiche einzelne Reinigungsmittel gibt, mit denen sich angeblich bessere Ergebnisse erzielen lassen.
» Mehr InformationenTatsächlich ist dies jedoch keinesfalls immer der Fall und längst nicht so oft notwendig, wie uns in der Werbung versprochen wird.
Kernseife besteht zum größten Teil aus Fett. Der Fettgehalt liegt bei mindestens 75 %. Im Rahmen der Herstellung werden zahlreiche Stoffe ausgeschwemmt, sodass letztlich lediglich die Salze der Seife Verwendung finden und zu einem Stück Kernseife gepresst werden.
Einen interessanten historischen Artikel über Seife aus dem Jahre 1950 finden Sie in der Zeit an dieser Stelle.
2. Kernseife selber machen – so klappt es mit der Herstellung
Wenn Sie Kernseife selbst herstellen möchten, sollten Sie sich viel Zeit nehmen, da der Prozess relativ viel Aufwand erfordert.
Zudem ist es nicht ganz ungefährlich, sodass Sie bei dem Rezept am besten eine umfassende Schutzausrüstung tragen. Diese umfasst eine Schutzbrille, Schutzhandschuhe sowie im Idealfall eine Atemschutzmaske.
Weiterhin entsteht ein starker Geruch, sodass Sie sich überlegen sollten, ob Sie den ersten Versuch nicht besser im Freien wagen.
Zunächst benötigen Sie folgende Zutaten:
- 40 g Natriumhydroxid (NaOH), im Handel meist unter dem Begriff Ätznatron erhältlich
- 500 ml destilliertes Wasser
- 200 g Schweinemalz oder Rindertalg (alternativ auch pflanzliche Fette)
- 100 g Kochsalz
Zudem sind 2 Töpfe, eine Küchenwaage, ein Pürierstab sowie ein Schneebesen für das Gelingen nötig.
Klassischerweise enthält das Rezept zur Herstellung von Kernseife tierisches Fett. Haben Sie damit Schwierigkeiten oder möchten Sie eine vegane Seife herstellen, können Sie allerdings problemlos pflanzliche Fette verwenden. Besonders gut eignen sich Kokosfett, Sojaöl oder Rapsöl.
Als Erstes geben Sie das Fett in einen Topf mit der Hälfte des destillierten Wassers. Nun erhitzen Sie die Mischung, bis das Fett geschmolzen ist. Es sammelt sich an der Oberfläche.
Als Nächstes nehmen Sie einen zweiten Topf zu Hand und geben 250 ml destilliertes Wasser hinein. Nun fügen Sie das Natriumhydroxid langsam hinzu. Tragen Sie bei diesem Arbeitsschritt unbedingt eine Schutzbrille sowie Handschuhe und vertauschen Sie die Reihenfolge nicht.
Ansonsten besteht die Gefahr, dass es zu einer Überhitzung kommt. Diese führt dazu, dass die ätzende Lauge aus dem Topf spritzen kann.
Im nächsten Schritt gießen Sie die Lauge langsam in das aufgelöste Fett. Nun heißt es ordentlich rühren, jedoch ohne zu spritzen.
Einfacher ist dies, wenn Sie einen Stabmixer verwenden. Halten Sie diesen jedoch immer nur kurz in die heiße Masse.
Reduzieren Sie schrittweise die Hitze. Sie werden jetzt erkennen, dass sich immer mehr Fettklumpen an der Oberfläche sammeln. Dies stellt die sog. Verseifung dar.
3. Das Aussalzen – ein komplizierter Schritt, wenn Sie Kernseife selber herstellen
Jetzt folgt das Aussalzen. Dazu fügen Sie zunächst etwa die Hälfte des Salzes (also 50 g) hinzu und rühren die Masse weiter.
» Mehr InformationenGeben Sie der Seife etwas Zeit, sodass diese langsam ausflockt. Fügen Sie dabei immer wieder etwas Salz hinzu, bis dieses aufgebraucht ist.
Durch diesen Prozess bilden sich Rückstände der Kernseife an der Oberfläche. Diese können Sie abschöpfen und in einen neuen Kochtopf geben. Füllen Sie nun wieder etwas Wasser (im besten Fall destilliert) hinzu und lassen Sie es erneut aufkochen.
Anschließend wiederholen Sie den Prozess des Aussalzens.
Mit der o.g. angegebenen Menge an Salz und destilliertem Wasser kommen Sie für 2 Durchgänge aus.
Sie können diesen Vorgang jedoch noch mehrmals wiederholen, wenn Sie Kernseife selbst herstellen. Je öfter Sie dies tun, desto reiner wird die Seife.
Ist das zurückbleibende Wasser sehr klar, finden sich keine unerwünschten Stoffe mehr in der Seife. So können Sie die Kernseife einfach in Formen füllen.
Möchten Sie die Seifen als Waschmittel verwenden, so sollten Sie diese nicht pressen, sondern flockig lassen. Auf diese Weise löst sich die Seife später beim Waschen besser auf.
Sind die Seifenstücke abgekühlt, können Sie aus der Form lösen und direkt benutzen. Besser ist es jedoch, dass Sie die Seife noch ein wenig austrocknen lassen, sodass sich die Restfeuchtigkeit verflüchtigt und kein Schimmel entstehen kann.
Tipp: Wenn Sie Seife herstellen, können Sie auch ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzufügen und dieses unterrühren, bevor Sie die Seife in Formen geben und erkalten lassen.
4. Die einfache Variante – Seife aus Seifenresten herstellen
Wenn Sie noch einige Seifenreste zu Hause haben und sich nicht an den aufwendigen Prozess begeben möchten, so geht es auch einfacher.
Raspeln Sie die Seifenreste und geben Sie diese in einen Topf mit Wasser. Kochen Sie die Mischung nun auf, sodass die Seife schmelzen kann.
Im Anschluss nehmen Sie ein Sieb und fischen die oben schwimmenden Seifenreste ab. Diese geben Sie in eine Schüssel und können nun verschiedene Zusätze ergänzen (solange die Seife noch flüssig ist).
Für eine Naturkosmetik-Seife, die Sie als Peeling einsetzen können, eignen sich beispielsweise Kokosöl und Zucker. Für ca. 200 g Seife verwenden Sie 40 g Kokosöl sowie 40 g Zucker.
Auch Ätherische Öle eignen sich als Zusätze, wenn Sie auf eine selbst gemachte Hautpflege setzen. Lavendel, Orange oder Rosmarin werden dabei besonders gern verwendet.
Probieren Sie jedoch ein wenig, was Ihnen am besten gefällt.
Wie Sie eine simple flüssige Paste aus Kernseife selber machen, sehen Sie in diesem Video:
5. Seife ohne tierische Fette? Vegane Kernseife gibt es auch online
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