Insektenhotel bauen: 6 Tipps für den Unterschlupf
Es bietet vielen Insekten Unterschlupf und Nistplätze, die in ihrem natürlichen Lebensraum bedroht sind.
Viele Bienenarten, Hummeln, Marienkäfer oder auch Schmetterlinge nehmen das Angebot gerne an.
Das Hotel sollte sonnig stehen, aber nicht der prallen Hitze ausgesetzt sein. Ein Standort in der Nähe von Pflanzen ist ideal.
Inhaltsverzeichnis
Insekten spielen eine wesentliche Rolle in unserem Ökosystem, da sie Pflanzen bestäuben und Schädlinge kontrollieren. Ein Insektenhotel bietet ihnen einen idealen Lebensraum. Aber wie kann man ein Insektenhotel bauen? Welches Füllmaterial eignet sich und welcher Standort ist am besten geeignet? Welche Insekten leben in einem Insektenhotel und wie können wir vor allem Wildbienen unterstützen? In diesem Ratgeber erhalten Sie Antworten auf diese Fragen sowie eine Anleitung, wie Sie mit Ihren Kindern ganz einfach ein Insektenhotel bauen können.
1. Mit einem Insektenhotel unterstützen Sie die Natur
Viele Insektenarten gelten als Nützlinge: So zum Beispiel Wespen oder Wildbienen, die bei der Bestäubung hilfreich sind. Auch ernähren sich einige Insekten von Blattläusen oder anderen schädlichen Insekten. Durch die intensive Landwirtschaft, aber auch durch sehr aufgeräumte Gärten finden Insekten jedoch immer weniger Unterschlupf und einige Artbestände gehen bereits zurück, wie auch der NaBu warnt.
» Mehr InformationenMit einem Insektenhotel geben Sie Insekten Schutz, laden diese in Ihren Garten oder auf den Balkon ein und tun der Natur somit was Gutes. Und dabei müssen Sie sich keine Sorgen machen, von Ihren Insektengästen gestochen werden: Diese sind tatsächlich sehr friedlich. Ein Insektenhotel bietet Ihnen die Möglichkeit, das Treiben und Gewusel der Insekten zu beobachten.
2. Der richtige Standort
Der Standort Ihres Insektenhotels ist ebenso wichtig wie die Auswahl des Füllmaterials. Ihr Insektenhotel sollte an einem sonnigen Ort stehen, idealerweise mit Morgensonne. Viele Insekten benötigen Wärme, um aktiv zu sein.
» Mehr InformationenZudem sollte der Ort windgeschützt sein, da viele Insekten windige Orte meiden. Mit einem an der richtigen Stelle angebrachten Insektenhotel bieten Sie zahlreichen Insekten Unterschlupf, so zum Beispiel:
- Wildbienen
- Marienkäfer
- Schmetterlinge
- Hummeln
Während das Hotel gut belüftet sein sollte, muss es auch vor Regen geschützt sein, um Schimmelbildung zu vermeiden. Ideal ist ein Standort in der Nähe zu anderen Pflanzen, da die Insekten dort Nahrung suchen und dann leichter zum Hotel finden.
Das Insektenhotel sollte zudem in einer Höhe von mindestens einem Meter angebracht werden, um Feinden wie Mäusen den Zugang zu erschweren. Der beste Zeitpunkt, ein Insektenhotel zu bauen und aufzustellen, ist im Februar oder März, ehe die Insekten aus dem Winterschlaf erwachen.
3. Vorbereitung: das sollten Sie zur Hand haben
Ehe Sie daran gehen, das Insektenhotel für Ihren Garten oder Ihren Balkon zu bauen, sollten Sie folgendes Material und Werkzeug besorgen:
- gut getrocknetes, unbehandeltes Holz
- Bambus- oder Schilfrohre
- Ziegelsteine mit Löchern
- Tannenzapfen
- Stroh oder Heu
- Hammer, Säge und Bohrer
- Schrauben oder Nägel zur Befestigung
- ein wetterfestes Material zur Dachabdeckung wie z.B. eine alte Dachschindel oder Teerpappe
4. Das passende Füllmaterial finden
Die Wahl des Füllmaterials ist entscheidend für die Attraktivität des Insektenhotels. Insekten sind sehr wählerisch, wenn es um ihren Lebensraum geht. Daher sollten Sie verschiedene Materialien verwenden, um eine breite Palette von Insekten anzuziehen. Hier sind einige Vorschläge:
- Holzblöcke und -scheiben: Bohren Sie verschiedene Lochgrößen in die Holzblöcke oder -scheiben. Achten Sie darauf, dass das Holz unbehandelt ist, um schädliche Chemikalien zu vermeiden.
- Bambus- oder Schilfrohre: Diese Materialien ziehen besonders Wildbienen an. Schneiden Sie die Rohre in passende Längen und stellen Sie sicher, dass sie trocken sind.
- Ziegelsteine mit Löchern: Diese bieten hervorragenden Schutz und sind sehr langlebig.
- Tannenzapfen: Kleine Insekten und Spinnen finden hier gerne Unterschlupf.
- Stroh und Heu: Diese Materialien eignen sich hervorragend für Florfliegen, die auch als „Aphid Löwen“ bekannt sind und helfen, die Blattläuse in Ihrem Garten zu kontrollieren.
5. Anleitung: so gelingt Ihr DIY-Insektenhotel
Ein Insektenhotel zu bauen ist nicht nur eine spannende Aktivität, es hilft auch unseren kleinen Helfer*innen in der Natur. Hier ist eine einfache Anleitung, die Sie Schritt für Schritt durch den Prozess führt.
- Material sammeln: Je nachdem, womit Sie Ihr Insektenhotel füllen möchten, werden Sie im Wald oder im Baumarkt fündig.
- Konstruktion des Rahmens: Das Insektenhotel kann so groß sein wie Sie möchten. Eine Größe von mindestens 1 x 1 Meter ist jedoch empfehlenswert. Die Form bleibt Ihnen überlassen: Ein Insektenhotel kann sowohl quadratisch als auch dreieckig sein. Alternativ können Sie als Rahmen auch Paletten oder Obstkisten verwenden.
- Fächer: Schaffen Sie mit Brettern verschiedene „Zimmer“ für Ihr Hotel.
- Mit Material füllen: Hier können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Sie können z. B. Bambusrohre zersägen und die Schnittfläche sauber entgratet. Achten Sie auf ausreichende Tiefe von etwa sechs Zentimeter und bohren Sie gegebenenfalls nach. Der Bohrdurchmesser richtet sich hierbei nach dem Durchmesser des Rohres. Auch getrocknete Baumscheiben, Lehmklötze oder Reisig lassen sich gut einarbeiten.
- Sichern Sie das Hotel gut, indem Sie es stabil anbringen oder an der Mauer befestigen. Es empfiehlt sich, das Hotel etwas nach vorn gekippt anzubringen, damit Regenwasser ablaufen kann.
- Bringen Sie das Dach an.
Um die Reinigung des Hotels kümmern sich die Bewohner selbst – Sie sollten jedoch auch regelmäßig Spinnweben entfernen. Auf keinen Fall sollten Sie das Insektenhotel mit chemischen Holzschutzmitteln behandeln. Alternativ können Sie es mit Bienenwachs oder anderen natürlichen Mitteln pflegen.
6. Insektenhotels kaufen
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