Heuschnupfen bekämpfen: Was hilft bei Pollenallergie?
Alle Jahre wieder kommen im Frühling für zahlreiche Menschen das Niesen und die juckenden Augen: der Heuschnupfen.
Wenn im Frühjahr die Natur erwacht und alles anfängt zu blühen, fliegen die Pollen durch die Luft und für viele beginnt die Allergiesaison. Bei manchen Pflanzen beginnt der Pollenflug sogar bereits im Winter.
Wir haben ein paar Tipps zum Thema Pollenallergie für Sie gesammelt, mit denen Sie die pollenreiche Zeit gut überstehen können. Im folgenden Ratgeber schildern wir Ihnen daher, was Heuschnupfen eigentlich ist, welche Symptome häufig auftreten und wie Sie diese behandeln können.
Inhaltsverzeichnis
1. Was ist Heuschnupfen?
Umgangssprachlich wird das Wort Heuschnupfen inflationär für den allergischen Schnupfen benutzt. Medizinisch gesehen ist es die Allergie auf Pollen. Pflanzen geben täglich Millionen von Pollen für ihre Bestäubung frei, damit sie zur Fortpflanzung nicht auf Bienen und andere Insekten angewiesen sind.
Die Pollen können dabei hunderte Kilometer weit fliegen. Ob Säugling, Kleinkind, Teenager oder Erwachsener: Allergien können in jedem Alter auftreten und sich manifestieren.
Die typischen Symptome sind:
- Juckreiz der Augen
- tränende, gerötete Augen
- verstopfte oder laufende Nase
- Niesreiz
- Husten
- erschwerte Atmung
- reduzierte Leistungsfähigkeit
Damit Sie den Heuschnupfen bekämpfen können, ist es wichtig zu wissen, auf welche Pollenarten Sie allergisch reagieren. Dies kann bei einem Facharzt durch ein ausführliches Gespräch und ergänzende Allergiediagnostik (z.B. Haut-Pricktest) bestimmt werden.
Was Sie zusätzlich im Alltag tun können, um den Heuschnupfen zu lindern, erklären wir Ihnen im Folgenden. Dabei finden Sie ein paar nützliche Tipps für Ihre Routine mit Pollenallergie.
2. Wie kann man die Pollenbelastung minimieren?
Wenn Sie wissen, auf welche Pollen Sie allergisch reagieren, beobachten Sie über einen Pollenflugkalender oder eine Pollenflug-App auf Ihrem Smartphone, wann die Pollenbelastung besonders hoch ist.
An Tagen mit hoher Belastung empfehlen wir, dass Sie sich so wenig wie möglich draußen aufhalten.
Ist dies nicht möglich, tragen Sie eine Atemschutzmaske und beispielsweise eine enganliegende Sonnenbrille, um den Kontakt der Schleimhäute mit Pollen so niedrig wie möglich zu halten. Schließen Sie außerdem zu Hause Fenster und Türen und lüften Sie nur bei geringer Pollenflugbelastung.
Auch Pollengitter können an den Fenstern montiert werden und sorgen dafür, dass bei offenem Fenster weniger Pollen in Ihr Haus gelangen. Aber auch ein Luftfilter kann helfen, trotzdem frische Luft zu Hause zu haben.
Waschen Sie Ihre Bettwäsche und Kleidung regelmäßig, um die Pollenbelastung zu senken, und nehmen Sie Ihre draußen getragene Kleidung nicht mit ins Schlafzimmer. So verhindern Sie, dass die Pollenbelastung im Schlafzimmer weiter steigt, sodass Sie die Symptome des Heuschnupfens weniger stark spüren.
Tipp: Eine Dusche vor dem Schlafengehen hilft, die Pollen von Haut und Haaren zu entfernen und so die Symptome über Nacht nicht zu verstärken. Damit erhöhen Sie Ihre Chance auf erholsameren Schlaf.
3. Welche Medikamente helfen bei Heuschnupfen?
Sollten die oben genannten Tipps nicht helfen und Sie leiden trotzdem unter starken Symptomen, bleibt Ihnen noch die Möglichkeit, den Heuschnupfen mit Medikamenten zu bekämpfen.
Je nach Symptom gibt es unterschiedliche Formen von Medikamenten, wie etwa
- Tropfen
- Tabletten
- Nasenspray
Die verschiedenen Medikamente enthalten unterschiedliche Wirkstoffe, die gegen den Heuschnupfen Wirkung zeigen:
- Antihistaminika
- Kortikoiden
- Cromone
- Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten
Antihistaminika werden vielseitig eingesetzt: Sowohl in Tabletten als auch in Nasensprays und Augentropfen. Die Wirkung beruht darauf, dass sie allergische Reaktionen unterbinden, indem sie die Aktivität des Entzündungsbotenstoffs Histomin blockieren.
Kortikoiden hingegen haben eine entzündungshemmende Wirkung und helfen dabei, dass die Schleimhäute abschwellen. So können Sie wieder befreit atmen und Schmerzen entgegenwirken. Sie kommen in der Regel in Nasensprays zum Einsatz, können aber auch in Tabletten oder sogar Spritzen vorhanden sein.
Ebenfalls in Form von Tabletten lassen sich Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten einnehmen. Sie sorgen dafür, dass die entzündungsverursachenden Leukotrien in ihrer Wirkung gehemmt werden und die Bronchienverengung verringert wird.
Cromone hingegen werden vorbeugend in Form von Nasensprays oder Tropfen eingenommen. Sie werden auch Mastzell-Stabilisatoren genannt, da mithilfe der Cromone durch die Mastzellen Ihres Immunsystem weniger Histamin ausgeschüttet wird.
Hinweis: Prüfen Sie vor der Einnahme von Allergiemitteln stets, ob diese Wechselwirkungen mit Medikamenten, die Sie regelmäßig einnehmen, hervorrufen.
4. Wann sollte man einen Facharzt kontaktieren?
Bei einer starken Belastung durch die Allergiesymptome sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Eine Pollenallergie kann Menschen unterschiedlich stark belasten.
Sie können dabei üblicherweise einen fachkundigen Hausarzt (oder Kinderarzt), einen Hals-Nasen-Ohrenarzt, einen Dermatologen oder einen Lungenarzt aufsuchen.
Erschwert Ihnen der Heuschnupfen allerdings den Alltag, beeinträchtigt Ihren Schlaf oder Ihre Atmung, ist es ratsam, sich in einer auf Allergien spezialisierten Praxis beraten zu lassen.