Haushaltsplan für Kinder: So motivieren Sie Ihre Kinder zur Hausarbeit

Das Thema Hausarbeit ist spätestens in der Pubertät ein Problem zwischen Eltern und ihren Kindern. Dabei könnten sich manche Eltern bei der Kindererziehung enormen Stress ersparen, wenn sie mit einem Haushaltsplan für Kinder schon früh die Aufgaben verteilen und ihre Kinder zur Hausarbeit motivieren. In unserem Ratgeber stellen wir Möglichkeiten vor, wie Sie ihr Kind dazu bringen im Haushalt mitzuhelfen.

„Das Kind ist, solange es dem elterlichen Hausstand angehört und von den Eltern erzogen oder unterhalten wird, verpflichtet, in einer seinen Kräften und seiner Lebensstellung entsprechenden Weise den Eltern in ihrem Hauswesen und Geschäft Dienste zu leisten.“

Inwiefern dieser Paragraph 1619 BGB Eltern aber zu mehr Mitarbeit der Kinder im Haushalt verhilft, sei dahin gestellt. Welche Eltern würden schon gegen ihre Kinder Klage erheben. So bleibt das Argument, das den Eltern mit diesem Paragraphen in die Hände gegeben wird, nur eine leere Drohgebärde oder eine Merkwürdigkeit, die aus der preußischen Rechtsprechung des 19. Jahrhunderts übrig geblieben ist. Eines sollte jedem Elternteil klar sein: leere Drohungen sind im Umgang mit Kindern kein Weg die elterlichen Interessen durchzusetzen. Viel effektiver ist es, wenn Sie durch Anreize und Belohnungen Ihre Kinder zur Hausarbeit motivieren. Zudem sollten Sie die Aufgabengebiete genau abstecken, indem Sie einen Haushaltsplan für Kinder erstellen.

Allerdings darf der Aufgabenplan das Kind nicht überfordern, da sonst das Erfolgserlebnis ausbleibt. Gehen Sie die Aufgaben möglichst zusammen mit Ihrem Kind an. Wenn Sie zum Beispiel Staub wischen, können Sie kleinere Kinder einspannen, um die unteren Schränke abzuwischen, während man selbst die höheren Stellen wischt. Aufgaben für Kinder wie Aufräumen können auch spielerisch angegangen werden. Mit Musik wird das Ganze noch ein wenig kurzweiliger. Wenn sogar ständig wiederkehrende Arbeit mit Spaß verbunden wird, fällt es leichter, die Kinder zur Mitarbeit zu bewegen.

Aufgaben, die man Grundschulkindern bedenkenlos übertragen kann, sind beispielsweise das Kinderzimmer aufräumen, schmutzige Wäsche einsammeln, sich um Haustiere kümmern, Tisch decken, den Briefkasten leeren oder einfache Reinigungsaufgaben. Außerdem empfiehlt es sich immer, nach dem Kochen mit Kindern mit ihnen gemeinsam abzuwaschen oder die Kinder die Spülmaschine ausräumen zu lassen. Voraussetzung bei den häuslichen Tätigkeiten ist, dass sie die Kinder motivieren und nicht gefährlich sein dürfen.

Danach sucht sich als erstes jeder Aufgaben aus, die ihm Spaß machen, bevor dann die unbeliebten Aufgaben aufgeteilt werden. Wenn Sie nach Haushaltsplan putzen, können Sie damit eine Ungleichbehandlung vermeiden. So ist jeder einmal mit unangenehmen Aufgaben dran. Den Haushaltsplan gemeinsam mit den Kindern zu erstellen, kann sowohl Kinder als auch Eltern gleichermaßen motivieren, die Aufgaben der Familie zu erledigen. Der Putzplan sollte regelmäßig ausgewertet und aktualisiert werden. Mit zunehmenden Alter können Sie auch das Aufgabengebiet eines Kindes erweitern. Belohnungen für gründlich gemachte Arbeit sind sehr motivierend. Bei kleineren Kindern bietet es sich an, eine Belohnungstafel einzuführen, auf der Sternchen für gute Arbeit verteilt werden.

Besonders für Kinder im Grundschulalter sind diese kleinen Belohnungen sehr motivierend, da sie ein ähnliches Verfahren bereits aus der Schule kennen.

Bei älteren Kindern oder gar Jugendlichen ist diese Art Konkurrenz allerdings nicht mehr so wirksam und die Mitarbeit sollte zum alltäglichen Ritual gehören. Arbeiten wie Wäschewaschen, Abwaschen, Kochen und mal auf kleinere Geschwister aufpassen ist für Fünfzehn- oder Sechzehnjährige nicht zu viel verlangt.

Für das Jungendzimmer sollten Sie keine festen Vorschriften machen. Sie können aber durchaus Ratschläge erteilen.

Was das Jugendzimmer angeht, sollten Eltern versuchen, über Chaos hinweg sehen zu können. Stapelt sich zum Beispiel schmutzige Wäsche im Zimmer, einfach darauf hinweisen, dass der Wäschekorb kinderleicht zu befüllen ist und Zimmer aufräumen mal wieder auf der Tagesordnung stehen sollte. Tun Sie es nicht einfach selbst. Solange Jugendliche ihr kreatives Chaos nicht auf die gesamte Wohnung ausdehnen und auch sonst im Haushalt mithelfen, sollte man versuchen es zu tolerieren, anstatt ständig herum zu nörgeln.

Natürlich testen Kinder ihre Eltern und es gibt Trotzphasen, in denen man sich auf den Kopf stellen kann. Wichtig ist aber, dabei die Ruhe zu bewahren und beim Haushaltsplan konsequent zu bleiben. Nur so schaffen Sie die Motivation zum Aufräumen.

Was Sie im Hinterkopf behalten sollten: Wenn man die aufgestellten Regeln auch selbst einhält, wird Ihr Kind schnell merken, dass Hausarbeit nichts Schlimmes ist und Ihnen auch ohne Verweis auf den ominösen BGB Paragraph 1619 helfend zur Hand gehen. Seien Sie ein Vorbild für Ihre Kinder und haben Sie vor allem Geduld. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Wenn Sie Ihre Kinder zur Hausarbeit motivieren können, sparen Sie sich selbst viel Arbeit und Ihre Kinder werden auch im Erwachsenenalter ohne Probleme einen eigenen Haushalt führen können. Vielleicht können Sie sich später von Ihnen sogar ein paar Haushaltstipps abgucken!

8. Als Familie den Überblick behalten

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