Haare im Winter pflegen: 3 Tipps für gesundes Haar in der kalten Jahreszeit
Die Temperaturen sinken, die Tage werden kürzer und die Weihnachtszeit naht – den Winter kann man hassen oder lieben, für die Haare birgt er allerdings in beiden Fällen Stresspotenzial. Kälte, trockene Heizungsluft und die starken Temperaturunterschiede innen und außen sorgen dafür, dass das Haar an Feuchtigkeit verliert. Spröde Spitzen und Kraftlosigkeit können die Folge sein.
Mit einer entsprechend angepassten Pflegeroutine und einigen Alltags-Tipps kann dem vorgebeugt werden. Wir verraten Ihnen, wie Sie Ihr Haar im Winter richtig pflegen, wie Sie fliegende Haare vermeiden können und geben Ihnen Ratschläge mit auf den Weg, mit denen Sie Ihre Mähne gesund und kraftvoll durch die kalte Jahreszeit bringen.
Inhaltsverzeichnis
1. Kälte und trockene Luft strapaziert die Haare im Winter
Einer der Hauptgründe für trockenes Haar im Winter sind die eisigen Temperaturen, denn bereits ab weniger als 8 Grad fährt die Talgproduktion unserer Kopfhaut herunter, die normalerweise für einen natürlichen, schützenden Fettfilm auf der Kopfhaut sorgt, der den Feuchtigkeitsgehalt aufrechterhält und die Kopfhaut vor oxidativen Schäden bewahrt. Fehlt diese Barriere, kann Feuchtigkeit leichter verdunsten, die Haut austrocknen und die Haare glanzlos und spröde wirken.
» Mehr InformationenMützen halten zwar den Kopf und die Kopfhaut warm, können aber auch zum Verlust des Haarvolumens beitragen und die Mähne zusätzlich durch Reibung strapazieren und aufrauen. In dem Fall kann die passende Pflege für mehr Glanz und Volumen sorgen, die nicht nur das Waschen mit einbezieht, sondern auch das Trocknen, Kämmen und Stylen der Haare.
Ein weiterer Stressfaktor ist die trockene Heizungsluft, die dem Haar zusätzlich Feuchtigkeit entzieht und es teilweise statisch auflädt. Besonders der Wechsel zwischen kalten Außentemperaturen und warmer, trockener Luft in Innenräumen sorgt für Irritationen und ein Ungleichgewicht im Feuchtigkeitshaushalt. Wird dann noch mit zu heißem Wasser gewaschen, geföhnt und mit thermischen Styling-Geräten gearbeitet, geht es dem Haar endgültig an den Kragen.
2. Haare im Winter pflegen: So lassen Sie trockene Haare wieder glänzen
Um das Haar vor dem Feuchtigkeitsverlust zu schützen und die Haare im Winter richtig zu pflegen, sind Maßnahmen bereits beim Waschen zu beachten, ebenso beim Stylen, aber auch beim Tragen von Schals und Kopfbedeckungen.
Wir haben Ihnen wertvolle Tipps zusammengestellt, die dabei helfen, die Haare vor Spliss und Trockenheit zu schützen und sie gesund halten können.
2.1. Haare nur lauwarm waschen
Damit die Kopfhaut nicht zusätzlich irritiert wird, darf auch im Winter nicht mit heißem Wasser gewaschen werden. Ideal ist lauwarmes Wasser, das etwas über der eigenen Körpertemperatur liegt, also bei ca. 37 Grad. Dabei kann das Haar gründlich von Ölen, Schmutz und Staub befreit und die Kopfhaut geschont werden.
» Mehr InformationenBei Pflegeprodukten wie Shampoo und Conditioner sollte zu feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen gegriffen werden. Welche das unter anderen sein können, stellen wir Ihnen nachfolgend vor:
Inhaltsstoff | Vorteile und Wirkung |
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Rizinusöl |
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Grünteeextrakt |
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Jojobasamenöl |
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Glycerin |
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Panthenol |
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Viele weitere Öle, beispielsweise Macadamia, Kokos- und Aprikosenkernöl, sind ebenfalls geeignete Inhaltsstoffe bei feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten. Sie eignen sich in ihrer reinen Form auch als Leave-in-Produkt, um die Haare im Winter zu pflegen: Geben Sie einfach ein paar Tropfen des jeweiligen Öls in die Handflächen und verteilen Sie es sparsam in den Spitzen und Längen. Bei besonders trockenem Haar darf die Anwendung auch mehrmals am Tag stattfinden.
Tipp: Achten Sie auch darauf, dass Ihr Shampoo und die Spülung keine Sulfate enthält – diese können das Haar zusätzlich austrocknen – und ohne Silikone auskommt. Diese beschweren das Haar nämlich, was für platt herunterhängendes Haar sorgt.
2.2. Nach dem Waschen Haare schonend trocknen
Nasse Haare sind besonders empfindlich und neigen schneller dazu, zu brechen. Daher sollten Sie insbesondere im Winter nicht mit nassen Haaren raus in die Kälte gehen.
Schonender ist es, wenn Sie Ihre Haare lufttrocknen lassen und gegebenenfalls die Haarwäsche auf die Abende umlegen. Direkt nach der Wäsche ist zudem vom kräftigen Trockenrubbeln mit gewöhnlichen Handtüchern abzusehen.
Kommen Sie um die Verwendung eines Föhns nicht herum, muss unbedingt vorab ein Hitzeschutz aufgetragen werden und es sollte mit ausreichendem Abstand auf mittlerer Hitzestufe geföhnt werden. Die Gebläsestufe des Föhns kann dagegen durchaus hoch gewählt werden.
Wenn Sie während des Föhnens eine Bürste benutzen möchten, um die Haare zu entwirren, raten wir zu einer Thermobürste mit Chrom-, Teflon- oder Keramik-Oberfläche. Im Gegensatz zu Modellen aus Metall erhitzen sie sich nicht zu stark und sind damit gesünder fürs Haar.
2.3. Extraportion Pflege mit Haarkuren und Kopfhaut-Behandlung
Wenn es nicht bereits zu Ihrer Haarpflege-Routine gehört, wird es spätestens im Winter Zeit, wöchentlich eine Haarkur anzuwenden und die Haare mit einer nährvollen Pflege zu umhüllen. Dafür können Sie das breite Angebot der Drogerien nutzen oder aber Ihre Haarkur mit wenigen Hausmitteln selbst herstellen. Zwei mögliche Varianten stellen wir Ihnen kurz vor:
Honig-Olivenöl-Kur für sprödes Haar
- 2 EL Honig und 1 EL Olivenöl mischen und leicht erwärmen
- gleichmäßig im Haar verteilen und 30 Minuten einwirken lassen
Banane-Mandelöl-Kur für splissiges Haar
- eine Reife Banane zerdrücken und mit 1 TL Mandelöl mischen
- in den Haaren verteilen und für 15 Minuten einwirken lassen
Bei besonders trockener Kopfhaut, Schuppenbildung und eventuell auch daraus entstehendem Juckreiz muss der Kopfhaut besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden: Ein Haarwasser, das mit Ölen angereichert ist, legt sich wie eine Schutzschicht über die Kopfhaut und pflegt und versorgt sie mit Feuchtigkeit. Auch bei Menschen, die eher zu fettigen Haaren neigen, kann beispielsweise Birkenwasser die Kopfhaut beruhigen, Schuppen vorbeugen und soll auch bei Haarausfall helfen.
3. Elektrisch geladenes Haar und wie Sie es bändigen können
Dicke Wolltextilien, die über den Kopf gezogen werden, lassen Reibung entstehen, die den Effekt der elektrisch geladenen Haare verursachen. Besonders nach dem Föhnen tritt dieser Effekt vermehrt auf, da sich trockenes Haar deutlich schneller auflädt.
Abhilfe schafft bei der Haarpflege im Winter ein Haartrockner mit Ionen-Technologie oder Sie pusten das Haar abschließend noch einmal auf der Kaltstufe des Föhns durch.
Auch Plastik-Borsten beschleunigen die statische Aufladung, während die Reibung bei Kämmen und Bürsten mit Borsten aus Naturmaterial, beispielsweise Holz- oder Wildschweinborsten, deutlich geringer ausfällt.
Das trifft im Übrigen auch auf Kleidung und Kopfbedeckungen zu: Textilien aus Kunstfasern wie Polyester, Nylon oder Polyamid verstärken den Effekt, während natürliche Fasern wie Seide, Baumwolle oder Leinen ihn abschwächen.
SOS-Tipp: Anti-Frizz-Produkte können als Leave-in-Pflege auch ins trockene Haar gegeben werden, um die abstehenden Haare zu bändigen. Unterwegs tut es notfalls auch eine haselnussgroße Menge Handcreme.