Bauerngarten anlegen: Gestaltungsideen und Tipps zum Pflanzplan
In unserer schnelllebigen Zeit sehnen sich viele Menschen nach einen entspannenden Rückzugsort, an dem sie Ihrem täglichen Alltagsstress entfliehen können. Genau hier tritt der Bauerngarten in Erscheinung, der oft in Garten- und Einrichtungszeitschriften als die ideale Rückzugsmöglichkeit beschrieben wird. Aber was ist überhaupt ein Bauerngarten und was zeichnet ihn aus? Wie gestaltet man ihn und was gilt es dabei zu berücksichtigen? Wie aufwendig ist seine Pflege? Diese und noch einige weitere Fragen beantworten wir Ihnen im folgenden Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
1. Der Bauerngarten zeichnet sich durch einen besonderen Aufbau aus
Den typischen Bauerngarten erkennen Sie an seinem quadratischen oder rechteckigen Aufbau, der in vier oder mehr Bereiche aufgeteilt wird. Zudem verfügt er über zwei Hauptwege, die sich in der Mitte des Bauerngartens kreuzen. Der mittlere Bereich wird meistens durch ein Rondell, einen Brunnen oder ein anderes Stilelement geziert.
» Mehr InformationenInnerhalb eines Bauerngartens finden Sie oft eine bunte Mischung aus Nutz-, Zier- und Kräuterpflanzen, wobei der Fokus hauptsächlich auf Gemüse liegt. Ein pures Staudenbeet ist nicht die Regel. Innerhalb der Beete gilt zudem eine klare Trennung von Nutz- und Zierpflanzen. Zusammengefasst erkennen Sie einen typischen Bauerngarten an diesen Eigenschaften:
- Quadratisch oder rechteckig umzäunter Aufbau
- Vier oder mehr Bereiche mit einer Mischung aus Nutz-, Zier- und Kräuterpflanzen
- Strikte Strukturierung der Beete und des Gartenwegs
- Umzäunung einzelner Beete
- In der Mitte findet sich oft ein Rondell, Brunnen oder anderes Stilelement
Im folgenden Video finden Sie eine beispielhafte Vorstellung eines Bauerngartens:
2. Das sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie Bauerngarten anlegen wollen
Bevor Sie sich an die Arbeit machen, ist es sinnvoll, einen groben Plan auf Papier zu bringen. Zuerst sollten Sie wissen, an welcher Position Ihr neuer Bauerngarten stehen soll, wie groß dieser werden soll und welche Pflanzen sie nutzen können, um Ihren Bauerngarten anzulegen. Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Abschnitt.
» Mehr Informationen2.1. So wählen Sie Position
Der beste Platz für einen Bauerngarten ist die sonnenreiche Südseite. Schließlich stammen viele typische Bauerngarten-Pflanzen aus dem Süden, wie etwa Tomaten, Lavendel oder Fenchel. Der Großteil der Pflanzen eines Bauerngartens zieht eine sonnige bis halbschattige Position vor.
2.2. So groß kann Ihr Bauerngarten werden
Grundsätzlich gibt es keine festen Bestimmungen für die Größe eines Bauerngartens. Selbst der kleinste Bauerngarten kann Ihnen viel Freude bereiten. Wichtig ist jedoch, dass ausreichend genug Platz für vier einzelne Beete ist, die um ein Wegekreuz herum positioniert werden können.
» Mehr InformationenFür die Größenbestimmung Ihres Bauerngartens sollten Sie zuerst Ihren verfügbaren Platz vermessen und grob skizzieren. Jetzt können Sie den Grundriss einzeichnen und gegebenenfalls auch mit der Hilfe von Schnüren direkt in Ihrem Garten abstecken. So sehen Sie genau, ob die Größe Ihren Vorstellungen entspricht.
Mit der Planung Ihres Bauerngartens sollten Sie am besten im Herbst oder Winter begonnen. So können Sie direkt im Frühling mit dem Anlegen der Pfade und der Beeteinfassungen beginnen und anschließend die ersten Beete bepflanzen.
2.3. Beim Anlegen Ihrer Beete ist Präzision gefragt
Sobald Sie Ihren verfügbaren Platz ausgemessen und mit Schnüren markiert haben, können Sie mit dem Ausschachten beginnen. Dazu sollten Sie einen mindestens 30 Zentimeter tiefen Graben ausheben, um ein Fundament aus mittelgroben Schotter oder Splitt anzulegen.
» Mehr InformationenDirekt im Anschluss können Sie die Wege anlegen. Dazu eignet sich Naturstein, Kies, Rindenmulch oder auch Piniendekor. Eine Versiegelung des Bodens gilt es jedoch unbedingt zu vermeiden. Beton oder Asphalt sollten Sie für einen typischen Bauerngarten nicht verwenden.
2.4. Sowohl bei den Zäunen, als auch der Beeteinfassung haben Sie Spielraum
Wenn Sie einen Bauerngarten anlegen möchten, gilt es auch, auf die richtige Einfriedung und Beeteinfassung zu achten. Als echter Klassiker in Sachen Umzäunung gilt beispielsweise ein Holz-Staketenzaun. Natürlich stehen Ihnen aber auch weitere Möglichkeiten zur Verfügung. Natursteinmauern oder immergrüne Hecken werden ebenfalls oft genutzt. Hier können Sie sich voll und ganz nach Ihrem persönlichen Geschmack richten.
» Mehr InformationenBei der Beeteinfassung wird gerne auf das stilsichere Buchsgewächs „Buxus sempervirens“ zurückgegriffen. Besonders die Arten „Suffruticosa“ und „Blauer Heinz“ erfreuen sich großer Beliebtheit. Allerdings sollten Sie hier im Hinterkopf behalten, dass seit einigen Jahren das sogenannte „Buchsbaum-Triebsterben“ um sich greift. Daher ist es sicherer, wenn Sie beim Bodendecker pflanzen auf andere Möglichkeiten zurückgreifen, wie zum Beispiel:
- Lavendel – insofern genug Platz vorhanden ist
- Steinkraut – Alyssum
- Japanische Stechpalme – Ilex crenata
- Heckenkirsche – Lonicera nitida „Maigrün“
- Teppichphlox – Phlox subulata
- Blaukissen – Aubrieta
- Thymian – Thymus
Bei der Dekoration Ihres Bauerngartens können Sie sich von den zahlreichen Bildern anderer Gärten inspirieren lassen. Ein besonders häufig genutztes Element sind Kletterrosen. Besonders viel Spielraum haben Sie in der Mitte Ihres Baumgartens. Hier stehen Ihnen viele Optionen zur Verfügung, wie etwa Brunnen, Hochbeete oder Holzbänke.
3. Mit diesen Pflanzen können Sie Ihren Bauerngarten anlegen
Hinsichtlich der Pflanzen steht Ihnen eine riesige Auswahl zu Verfügung. Den Pflanzplan können Sie folglich ganz nach Ihrem Geschmack anpassen. Allerdings sollten Sie dabei nicht vergessen, dass der Fokus eines typischen Bauerngartens auf Nutzpflanzen liegt.
Im besten Fall sollte sich Ihr Pflanzplan dem Prinzip der Mischkultur unterordnen. Bei Mischkulturen werden Pflanzen vergesellschaftet, die in Symbiose zueinander stehen. Konkret bedeutet das für Sie, dass sich die Pflanzen aufgrund ihrer Wechselwirkungen gegenseitig positiv beeinflussen können. Das gilt für die Wurzelausscheidungen, Wasser- und Nährstoffnutzung sowie die Tiefe der Wurzeln.
Wenn Sie auf besagte Faktoren achten, können Sie trotz der vergleichsweise geringen Größe eines Bauerngartens erstaunliche Ergebnisse bei der Ernte und der Blütenfülle erzielen. Perfektioniert wird das Ergebnis dadurch, dass Sie die Beete jährlich wechselnd mit stark-, mittel- und schwach-zehrenden Gewächsen bepflanzen.
In der folgenden Tabelle erhalten Sie einige Ideen, mit welchen Pflanzen Sie Ihren Bauerngarten gestalten können.
Pflanzen-Art | Beispiele |
---|---|
Stauden | Rittersporn, Sonnenhut, Kugeldisteln |
Blumen | Sonnenblumen, Chrysanthemen, Kapuzinerkresse |
Nutzpflanzen | diverse Kräuter, Melonen, Gurken |
Weitere Tipps, Gestaltungsideen und Beispiele, mit denen Sie Ihren Bauerngarten gestalten können, finden Sie hier.
4. Ein Bauerngarten erfordert viel Pflege
Besonders pflegeleicht ist ein Bauerngarten in der Regel nicht. Neben den üblichen Arbeiten wie Aussaaten und Pflanzungen steht vor allem die Unkrautbekämpfung im Vordergrund. Unkraut raubt Ihren Pflanzen nicht nur Licht und Nährstoffe, sondern bietet auch Unterschlupf für zahlreiche Schädlingen, wie zum Beispiel Schnecken oder verschiedene Insekten.
» Mehr InformationenBesonders in den heißen Sommermonaten sollten Sie auf das durchdringende Gießen in den Morgen- oder Abendstunden achten. Dabei hilft auch einfaches Mulchen mit Rasenschnitt. Der Mulch wird ungefähr 3 Zentimeter dick gestreut und hilft nicht nur beim Unkraut, sondern kann auch zu einer langsameren Verdunstung des Bodenwassers beitragen.
Die wesentliche Vorteile Ihres Bauerngartens liegt in der Kombination von Nutz- und Ziergarten, der optimalen Nutzung des Bodens, ohne diesen auszulaugen und der Erschaffung eines persönlichen Rückzugortes.
5. Informative Bücher zum Thema Bauerngarten
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